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20.000 Euro pro Elektroauto: Prämie belastet Steuerzahler

Die Elektroauto-Prämie soll Anreize schaffen, sich an der Mobilitätswende zu beteiligen. Wie sehr belastet sie aber den Steuerzahler.

Logos unterschiedlicher Automobilmarken
Mit neuen Elektroautos kehren alte Probleme zurück. © Getty Images/RONNY HARTMANN/AFP/Beata Zawrzel/Jakub Porzycki/NurPhoto/Chesnot [M]

Die Forschungsabteilung der Deutschen Bank hat den Umweltbonus der Bundesregierung genauer beleuchtet. Berechnet wurde mitunter, wie hoch die Summe der Steuermittel ist, die für den Betrieb eines E-Fahrzeugs aufgewendet werden muss. Elektroauto-Prämien spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Elektroauto-Prämie: Jetzt ist die Zeit, sich einen Neuwagen zu kaufen

Elektroauto-Prämie: Jetzt ist die Zeit, sich einen Neuwagen zu kaufen

Die Bundesregierung verabschiedete am 3. Juni 2020 ein milliardenschweres Konjunkturpaket. Auch über eine Autokauf-Prämie wurde diskutiert. Das Ergebnis: Es wird eine Innovationsprämie für Elektroautos und Plug-In-Hybridmodelle geben.

Elektroautos…

… befinden sich bereits seit gut einem Jahrhundert in der Entwicklung, doch wurden sie lange Zeit von Reichweitenproblemen geplagt. Erst mit Beginn der 1990er Jahre beschleunigte sich die Dichte von Energiespeichern in Form von Lithiumbatterien und löste dieses Manko. Aufstrebende Elektrofahrzeugmarken wie Tesla wurden immer bekannter, und auch traditionelle Marken widmeten sich zunehmend der Entwicklung von E-Fahrzeugen.

Elektroauto: Prämien gibt’s nicht umsonst

Seit 2016 kannst du die beim Kauf eines Elektroautos einen Umweltbonus sichern. Dieser beläuft sich bei vollelektrischen Fahrzeugen auf mehrere Tausend Euro. Wer also die Elektroauto-Prämie in Anspruch nimmt, kann zum Teil sehr davon profitieren. Doch kommen die finanziellen Mittel für diese Förderung nicht aus dem Nichts. Was also kostet sie die Steuerzahler:innen?

Mehr als 20.000 Euro je Elektroauto

„Der Umstieg auf Elektromobilität leistet einen Beitrag für den Klimaschutz. Dieser ist aktuell aber noch klein“, schreibt die Deutsche Bank in ihrem Deutschland Monitor. „Zugleich sind die fiskalischen Effekte sehr hoch, weshalb die Förderung der Elektromobilität hohe CO2-Vermeidungskosten verursacht.“

Über die gesamte Nutzungsdauer könnten Kosten von mehr als EUR 20.000 für ein batteriebetriebenes Elektrofahrzeug (BEV) zusammenkommen. „Zum Vergleich: Die Ausgaben der öffentlichen Haushalte pro Schüler lagen in Deutschland im Jahr 2019 bei EUR 8.200“

Dieses „regulatorische Regime“ genüge nicht den Forderungen nach ökonomischer Effizienz und ökologischer Effektivität, konstatiert die Deutsche Bank ferner.

Es ist nicht alles schlecht

Trotz dieses eindeutigen Urteils merkt das Team der Bank an, dass die staatlichen Fördermaßnahmen dazu beitrügen, „dass der technische Fortschritt in der Elektromobilität voranschreitet“. Vorteilhaft sei außerdem, „dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix weiter steigen wird“.

Dennoch dürften die nun veröffentlichten Berechnungen den Diskurs um die Elektroauto-Prämie abermals anheizen.

Quelle: Deutsche Bank

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