Seit Jahrzehnten ist das Smartphone-Segment hart umkämpft. Vorreiter sind Unternehmen aus den USA, Südkorea und auch China. Oppo, einer der chinesischen Hersteller, muss sich nun aber aus dem deutschen Markt zurückziehen – zumindest mit seinen Android-Handys. Das dürfte sich hierzulande maßgeblich auf die Branche auswirken.
Android-Handys zurück
Nur noch Kopfhörer und anderes Zubehör darf Oppo in Deutschland verkaufen. Die Smartphones des Unternehmens sind aus dessen Online-Shop verschwunden. Denn: Nokia hat geklagt und gewonnen. Schon am Freitagnachmittag hatte das Landgericht München aufgrund der Klage des finnischen Konzerns ein Verkaufsverbot gegen die Modelle des chinesischen Konkurrenten verhangen.
„Du kannst deine OPPO Produkte weiterhin uneingeschränkt nutzen, auf den Support zugreifen und du erhältst selbstverständlich auch alle zukünftigen Updates.“, heißt es aktuell auf der offiziellen Oppo-Webseite. Der zugrundeliegende Rechtsstreit um die Android-Handys zog sich schon zuvor über einige Monate.
Aus einem Bericht der WirtschaftsWoche (WiWo) geht hervor, dass ein Mannheimer Richter bereits gegen Oppo entschieden und Nokia die Vollstreckung des Urteils eingeleitet hatte. Damit dürfen Smartphones der Marken Oppo und OnePlus – die Premiummarke des Konzerns – in Deutschland nicht länger vertrieben werden. Am deutschen Markt machen beide zusammen einen Anteil von gut zehn Prozent aus, schreibt die WiWo unter Berufung auf das Analyseunternehmen Canalys.
Oppo will „Betrieb in Deutschland fortsetzen“
„Die Schlacht mit den Mobilfunkpatenten“ erreiche durch das Verkaufsverbot völlig neue Dimensionen, meint der Patentexperte Florian Müller. „Es ist die weitreichendste Produktdurchsetzung, die jemals in Deutschland stattgefunden hat.“
Abzuwarten bleibt nun, inwiefern sich der zehnprozentige Abfall von Android-Handys auf das deutsche Smartphone-Segment auswirken wird. Doch immerhin: „Abgesehen davon, dass wir den Verkauf und die Vermarktung von bestimmten Produkten aussetzen, wird Oppo den Betrieb in Deutschland fortsetzen“, zitiert die WiWo den Oppo-Pressesprecher Peter Manderfeld.
Quelle: OPPO; WirtschaftsWoche
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