Die Diskussionen um Elektroautos in der Öffentlichkeit reißen nicht ab. Immer wieder gibt es neue Berichte und Kommentare zu eventuellen Vor- und Nachteilen. Diese drehen sich zumeist um Umweltverträglichkeit oder Anschaffungspreise. Ein besonderes Problem sollte dabei aber nicht in Vergessenheit geraten, wie die jüngste Studie zeigt.
Elektroautos: Unsicher, weil zu leise
Bei Autos im Alltag ist eigentlich schnell der Vorwurf der Lärmbelästigung zur Hand. Wer zum Beispiel an einer stark befahrenen Straße wohnt, hat hoffentlich sehr gut schallisolierte Fenster. In der Hinsicht heben sich Elektroautos wohltuend ab, denn diese sind vergleichsweise leise. Zu leise jedoch, wenn es nach dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) geht.
Dieser drängt auf besser erkenntliche Fahrzeuggeräusche im Straßenverkehr. Dabei nimmt man Bezug auf eine Studie der Unfallforschung der Versicherer von 2022, aus der hervorgeht, dass E-Autos bei ihrer Beschleunigung langsamer wahrgenommen werden als sie es tatsächlich sind. Menschen mit Sehbehinderungen könnten so zu falschen Entscheidungen verleitet werden, ob sie denn eine Straße noch sicher überqueren könnten oder nicht. Und das birgt erhebliche Sicherheitsrisiken.
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Warnsystem AVAS in der Kritik
Insbesondere das Warnsystem AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) sorgt derzeit für Unmut. Denn dieses muss seit Mitte 2021 verbindlich zur Ausstattung eines jeden Elektroautos gehören. Wie der Name schon sagt, soll es extra Warntöne aussenden, um die geringe Lautstärke zu kompensieren.
Diese würden aber dem DBSV zufolge nicht ausreichen. Dazu kommt, dass das AVAS sich von selbst abschaltet, sobald das Auto nur noch 20 km/h fährt. Hierbei geht man eigentlich davon aus, dass die Reifengeräusche ausreichen würden. Dem sei aber nicht so. Der Verband fordert deshalb Hersteller dazu auf, freiwillig nachzubessern und zum Beispiel die Warntöne lauter zu machen. Eine Orientierung an den Geräuschpegel von Verbrennungsmotoren wäre durchaus eine Möglichkeit auch für Elektroautos.
Quellen: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, Unfallforschung der Versicherer
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