Der globale Anstieg der Nachfrage nach Elektroautos und deren Lithium-Ionen-Batterien hat einen signifikanten Anstieg beim Versand dieser Artikel verursacht. Im Jahr 2022 stiegen die Zulassungen für Elektrofahrzeuge um allein 25 Prozent. Allerdings hat diese Entwicklung in der Elektromobilität auch die Risiken beim Transport erhöht, vor allem in Bezug auf mögliche Brandgefahren.
Elektroautos: Brandrisiko auf Schiffen
Die Eskalation der Brandrisiken beim Transport hängt mit dem verstärkten globalen Handel mit Elektrofahrzeugen und anderen batteriebetriebenen Gütern zusammen, wie eine Studie des globalen Versicherungsunternehmens Allianz zeigt. Da 90 Prozent des Welthandels über die Seewege abgewickelt werden, waren Brände im vergangenen Jahr die Hauptursache für Totalverluste auf Schiffen. Lithium-Ionen-Batterien sind zwar nicht anfälliger für Brände als andere Waren, aber wenn sie Feuer fangen, stellen sie aufgrund ihres komplexen Löschverfahrens eine besondere Herausforderung dar.
Justus Heinrich, Leiter der See- und Transportversicherung für die CEE-Region bei der Allianz, weist darauf hin, dass die falsche Deklaration von Gütern ein großes Problem darstelle. Er erklärt, dass Lithium-Ionen-Batterien als Gefahrengut eingestuft würden, daher spezielle Plätze auf Containerschiffen benötigten und teurer zu laden seien. „Manche Unternehmen versuchen, Geld zu sparen und tricksen bei der Deklaration“, zitiert Merkur.de
Heinrich warnt, dass die Häufigkeit von Falschdeklarationen erstaunlich hoch sei. Nach den Daten, die auf dem AGCS Marine Specialist Forum vorgestellt wurden, werden jede Woche Hunderte von Containern falsch deklariert. Diese Ergebnisse beruhen jedoch auf einem einzigen Screening-Anbieter, was darauf hindeutet, dass die tatsächlichen Zahlen wesentlich höher sein könnten.
Immense Kosten durch falsch deklarierte Batterien
Die potenziellen finanziellen Auswirkungen von Bränden auf Schiffen, insbesondere wenn sie durch falsch deklarierte Waren verursacht werden, sind enorm. Eine schnelle Reaktion ist in solchen Fällen entscheidend, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und den Schaden zu begrenzen. Falsch deklarierte Batterien, die nicht korrekt gelagert werden, können jedoch die Löscharbeiten verlangsamen und das Risiko erhöhen.
Brände können zu einem Totalverlust des Schiffes führen. „Hinzu kommen Rettungs- und Umladungskosten“, so Heinrich. „Bei einem großen Containerschiff kann der Schaden schlimmstenfalls Milliardenhöhe erreichen.“ Deshalb drängt die Allianz auf strengere Vorschriften für die Verladung und Kennzeichnung von Gefahrengütern und auf eine bessere Auslegung der Brandbekämpfung auf Containerschiffen, vor allem, wenn der weltweite Trend zu Elektroautos anhält.
Quelle: Allianz; Merkur.de
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