UPDATE vom 27. September 2023: Wie die KfW jetzt schreibt, können keine neuen Förderanträge mehr gestellt werden – nur einen Tag, nachdem das Programm überhaupt gestartet ist. Von den insgesamt 500 Millionen Euro, die dafür zur Verfügung gestellt werden, entfallen 300 Millionen auf 2023 und diese sind schon ausgeschöpft. 33.000 Anträge wurden akzeptiert. Für 2024 stehen dann 200 Millionen Euro bereit. Ob es dann wieder zu einem Ansturm kommt, ist jetzt durchaus wahrscheinlich.
Es folgt noch die ursprüngliche Nachricht vom 26. September 2023:
Es sollen in naher Zukunft möglichst viele Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Doch damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen neue finanzielle Anreize her – denn noch ist die Anschaffung verhältnismäßig teuer. Ab dem heutigen 26. September 2023 gibt es zu diesem Zweck ein neues staatliches Förderprogramm. Dafür gelten aber einige Bedingungen.
Elektroautos: Diese Förderung gilt ab jetzt
Die Bundesregierung hat das Ziel ausgerufen, dass bis 2030 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein sollen. Allerdings sieht es derzeit nicht gut aus: Tatsächlich hinkt man dem Elektroauto-Ziel deutlich hinterher und das könnte unter anderem an der Subventionspolitik liegen.
Diese sieht eigentlich eine Reduktion der Förderung bei der Anschaffung der E-Autos vor. Doch während dies ein Hindernis beim Kauf darstellen könnte, will man ab heute an anderer Stelle Eigentümern und Eigentümerinnen unter die Arme greifen: Wie die Tagesschau berichtet, gibt es jetzt Details zu einem Förderprogramm, dass auf die Ladeinfrastruktur im privaten Raum abzielt.
Das mag sich zwar in erster Linie an jene richten, die bereits auf die Elektromobilität umgestiegen sind. Für andere könnte dies aber im Nachgang doch noch ein entscheidender Vorteil sein, der sie zum Kauf bewegen könnte.
Auch interessant: Lademöglichkeiten daheim sind sehr praktisch, aber auch unterwegs muss man nicht drauf verzichten. In diesen sieben Orten herrscht besonders wenig Ladefrust für Personen mit Elektroautos.
Bis zu 10.200 Euro Förderung
Konkret geht es um die Einrichtung von Ladepunkten an oder in Wohngebäuden. Insgesamt stellt man für die neue Initiative 500 Millionen Euro zur Verfügung, womit auch private Solaranlagen und Stromspeicher bezuschusst werden. Maximal 10.200 Euro können einzelne Haushalte erhalten. Maximal 50.000 Besitzerinnen und Besitzer könnten davon profitieren.
Diese Höchstsumme kann aber nur bekommen, wer das Elektroauto zum bidirektionalen Laden freigibt. Das bedeutet, man verwendet den Akku zusätzlich, um überschüssige Ladungen direkt wieder ins Stromnetz zurückzuführen oder für den eigenen Wohnraum zu verwenden. Wer darauf verzichtet, kann nur noch mit 9.600 Euro rechnen.
Eigenheim Voraussetzung
Ferner müssen im aktuellen Entwurf Personen alle drei Technologien – also Photovoltaik, Ladestation und Speicher – zusammen neukaufen. Einzelne Bereiche werden nicht gefördert und auch ein Elektroauto ist Voraussetzung. Ist noch keines vorhanden, muss man auf dessen Auslieferung warten. Der Strom aus der Photovoltaikanlage soll außerdem vornehmlich zum Laden des Autos genutzt werden.
Ein Eigenheim ist für die Förderung Pflicht. Es darf sich um keine Eigentumswohnung oder ein Ferienhaus oder um einen in Bau befindlichen Neubau handeln. Firmen- und Dienstwagen sowie Hybridfahrzeuge sind ebenfalls ausgeschlossen.
Für eine bessere Planungsübersicht gibt es einen Online-Rechner der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Interessierte können hier genau überprüfen, wie viele der Bedingungen sie bereits erfüllen und mit welchen Fördersummen sie rechnen dürfen.
Kritik an geplantem Förderprogramm
Man erhoffe sich dadurch einen weiteren Anreiz für den Umstieg auf die E-Mobilität und zugleich die Teilnahme an einer dezentralen Energieerzeugung. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) kritisiert jedoch, dass die Prämien nicht allen zukommen können: „Das werden nur Privatleute mit entsprechenden Grundstücken und entsprechenden Flächen hinbekommen“, wird der AvD-Sprecher Herbert Engelmohr zitiert. Man bräuchte Eigentum und Mieterinnen und Mieter in den Städten würden leer ausgehen.
Demgegenüber stehen aber Zahlen der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. Demnach sollen 60 bis 85 Prozent aller Ladevorgänge entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden. Das neue Förderprogramm solle genau dort ansetzen.
Quelle: Tagesschau, KfW
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