In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland deutlich gestiegen, wobei Banden organisierter Kriminalität häufig Autos zum Weitertransport nach Osteuropa entwenden. Auffällig dabei ist, dass Elektroautos für die Dieb*innen weniger anziehend sind. Dieser Umstand scheint vor allem mit den logistischen Schwierigkeiten zusammenzuhängen, die Elektroautos auf dem Weg nach Osteuropa mit sich bringen. Die mangelnde Verfügbarkeit von Ladestationen in diesen Regionen und die Sorge, dass die Fahrzeuge vor dem Erreichen ihres Ziels aufgeladen werden müssen, spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Elektroautos: Unattraktives Diebesgut
Im Jahr 2022 meldete das Bundeskriminalamt (BKA) über 14.000 gestohlene Autos, wobei es Berlin als besonders anfälliger Bereich für solche Verbrechen hervorhob. Im Gegensatz dazu berichtete Sachsen von einem Rückgang der Auto-Diebstähle, dank der wirksamen Maßnahmen, die von einer Spezialeinheit des Landeskriminalamtes (LKA), bekannt als „Soko Kfz“, umgesetzt wurden. Diese Einheit habe Diebstähle erfolgreich eingedämmt, indem sie die Überwachung und Strafverfolgung intensivierte, einschließlich hoher Haftstrafen für ausländische Bandenmitglieder.
Die Operationen dieser Diebstahlsringe seien akribisch geplant, berichtet die Bild unter Berufung auf den Soko-Chef Henning Hauswald. Dabei würden Teams Fahrzeuge innerhalb spezifischer Zeitfenster ausspähen und stehlen, um Entdeckung zu minimieren und Erfolg zu maximieren. Ihre strategische Meidung von Elektroautos beruhe hauptsächlich auf dem logistischen Aufwand, der mit dem Aufladen während der Flucht verbunden sei. Das liege insbesondere an der begrenzten Reichweite der Fahrzeuge und des spärlichen Ladenetzes jenseits der deutschen Grenzen.
Diese strategische Auslassung von Stromern durch Kriminelle wirft interessante Fragen über die Zukunft des Auto-Diebstahls und die Sicherheit von Elektrofahrzeugen auf. Mit der Verbesserung der Ladeinfrastruktur könnte die derzeitige Immunität der Autos abnehmen, was möglicherweise Diebstahlsmuster und -ziele verändert.
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„Schaden für die Bestohlenen erhöhte sich“
Die wirtschaftliche Auswirkung von Auto-Diebstählen ist tiefgreifend, wobei die deutsche Versicherungsbranche für 2022 einen Verlust von 250 Millionen Euro aufgrund gestohlener Autos und Teile meldet. „Im Vergleich zum Vorjahr wurden 25 Prozent mehr Pkw gestohlen, zudem ist die Zahl der Diebstähle von Autoteilen um 15 Prozent gestiegen“, betonte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Ende 2023.
„Auch der Schaden für die Bestohlenen erhöhte sich: Im Durchschnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 20.300 Euro, das waren rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr“, so Admussen.
Quelle: Bundeskriminalamt; Bild; Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
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