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In einer fernen Galaxie: Forscher finden Bausteine des Lebens

Wasser im Weltall ist kein besonders seltenes Gut. Doch muss es in der richtigen Konstellation auftreten, umwirklich interessant zu werden.

Andromeda-Galaxie
Ferne Galaxien bieten unendliche Möglichkeiten. © Getty Images/Michael Allen Siebold

Auf dem Mars, der Venus und anderen Planeten im Sonnensystem suchen NASA, ESA und Co. danach. Dennoch haben sie es bislang nur in kleinen Mengen und meist in gefrorener Form finden können. Die Suche nach Wasser im Weltall geben sie deshalb aber nicht auf. Denn es ist ausschlaggebend für die Entwicklung von Leben. Selbst in fernen Galaxien, weitab vom Dunstkreis der Milchstraße haben Forschende schon Hinweise darauf entdeckt.

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Wasser im Weltall: ALMA ermöglicht wichtigen Fund

Den jüngsten Anhaltspunkt fanden Astronom:innen der Untiversity of Illinois in einem Galaxienpaar namens SPT0311-58. Mit Hilfe des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) machten sie in der größeren der beiden Galaxien sowohl Wasser- als auch Kohlenmonoxidmoleküle aus. Beide Baustoffe sind entscheidend für kohlenstoffbasierte Lebensformen.

Wasser im Weltall ist nicht allzu schwer zu finden. Immerhin stellt es nach molekularem Wasserstoff und Kohlenmonoxid das dritthäufigste Molekül im Universum dar. „Der Staub absorbiert die ultraviolette Strahlung der Sterne in der Galaxie und gibt sie als Photonen im fernen Infrarot wieder ab“, erläutert Sreevani Jarugula, Astronom an der Universität von Illinois und Hauptautor der nun veröffentlichten Forschungsarbeit.

„Dadurch werden die Wassermoleküle weiter angeregt, was zu der Wasseremission führt, die die Wissenschaftler beobachten können. In diesem Fall half es uns, Wasseremissionen in dieser massiven Galaxie zu entdecken. Diese Korrelation könnte genutzt werden, um Wasser als Indikator für die Sternentstehung zu entwickeln, der dann auf Galaxien im kosmologischen Maßstab angewendet werden könnte.“

Sreevani Jarugula (via NRAO)

Die Entwicklung des frühen Universums

Das Ergebnis untermauere die Leistungsfähigkeit von ALMA, ergänzt Joe Pesce, Astrophysiker und ALMA-Programmdirektor bei der National Science Foundation. Es erweitere außerdem die Sammlung von Beobachtungen des frühen Universums. Diese Moleküle, darunter Wasser im Weltall, „bilden sich so schnell wie möglich, und ihre Beobachtung gibt uns Einblicke in die grundlegenden Prozesse eines Universums, das sich sehr von dem heutigen unterscheidet.“

Jarugula zufolge gibt es aber noch viel über SPT0311-58 und das frühe Universum zu lernen. Die Suche nach ausstehenden Antworten erfordere weitere Untersuchungen dieser und ähnlicher sternbildender Galaxien. Davon erhofft sich das Team „ein besseres Verständnis der Strukturbildung und Entwicklung des frühen Universums“.

Noch tiefer kannst du in das Space-Thema mit unserem Weltall-Bild des Tages abtauchen.

Quellen: National Radio Astronomy Observatory; „Molecular Line Observations in Two Dusty Star-forming Galaxies at z = 6.9“ (2021, The Astrophysical Journal)

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