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Technologie-Trend Tattoo-Tinte: Blutzucker-Tracking mit Biosensoren

US-Forscher haben eine Tattoo-Tinte präsentiert, die vor allem Diabetikern das Leben erleichtern könnte. Gänzlich neu ist diese Entwicklung allerdings nicht.

Das von US-Forschern entwickelte Tattoo wechselt die Farbe
Das von US-Forschern entwickelte Tattoo wechselt die Farbe

Wissenschaftler des Media Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School eine neuartige Tattoo-Tinte entwickelt, die die Gesundheit des Trägers tracken kann. In ihr sind Biosensoren eingearbeitet, die Veränderungen der Gewebsflüssigkeit anzeigen. Die Haut wird dadurch zu einer Art interaktivem Display für die Gesundheit, berichtete das Magazin Dezeen.

Auch der pH-Wert des Körpers ist für die Tinte nachweisbar: Steigt der Wert, verändert sie ihre Farbe von lila zu pink. Ein steigender Natriumgehalt wiederum wird unter UV-Licht in leuchtendem Grün erkennbar, bei erhöhtem Glukosehaushalt wird blau zu braun.

Hilfe für Diabetiker

Vor allem für Menschen mit Diabetes ist die Tinte von Vorteil. Bei den Betroffenen ist der Glukosestoffwechsel nämlich gestört. Da der Blutzucker allerdings der Treibstoff und deshalb so wichtig für den Körper ist, müssen sie sich täglich Insulin spritzen, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten und regulieren zu können. Die Tinte könnte zwar nicht die Prozedur der Insulin-Zufuhr ersetzen, aber den Träger immerhin auf Unregelmäßigkeiten des Glukosehaushalts aufmerksam machen. „Menschen mit Diabetes schicken uns E-Mails und sagen ‚Wir wollen es ausprobieren‘„, sagte die MIT-Forscherin Xin Liu dem Nachrichtensender CBS News. Wie viele Diabetiker das wirklich getan haben, bleibt in dem Beitrag offen.

Bis die Tattoo-Tinte auf den Markt kommt, soll es noch eine Weile dauern. Aktuell wird ihre Verträglichkeit noch auf Schweinehaut (von toten Schweinen) getestet. Im Video kann man diese Tests bereits ansehen. „Es wird eine lange Zeit dauern, bis irgendetwas Anwendbares auf den Markt kommt, aber es ruft Vorstellungen wach und eröffnet Möglichkeiten“, sagte Liu. „Menschen wollen verstehen, was in ihren Körpern passiert.“

Die Forschung auf diesem Gebiet ist nicht neu. Bereits 2015 entwickelte das US-Unternehmen Chaotic Moon Studios temporäre Tattoos aus leitender Tinte für den medizinischen Bereich: Damit lassen sich Schaltkreise auf der Haut realisieren, die als Sensoren fungieren können. Die Herzfrequenz des Trägers kann so ebenso gemessen werden wie sein Blutdruck und andere gesundheitlich relevante Werte.

Im Sommer 2016 wiederum entwickelte ein ebenfalls am MIT angesiedeltes Forschungsprojekt zusammen mit Microsoft eine ähnliche Technologie, die in den Medien sehr präsent war: DuoSkin. Die High-Tech-Tattoos mit Blattgoldbeschichtung können als Fernsteuerung für andere Geräte und als Display-Ersatz genutzt werden (futurezone.at berichtete).

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