Fitness-Tracker wie das Fitbit-Armband oder smarte Uhren wie die Apple Watch eignen sich für eine oberflächliche Gesundheitsüberwachung, doch stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Oft können derzeitige Health-Tracker nur den Pulsschlag messen, der Kalorienverbrauch wird hingegen auf Grundlage zuvor eingegebener Daten berechnet und ist dementsprechend ungenau. Zudem ist der Akku bereits nach wenigen Stunden leer und das Gerät damit nutzlos.
Harvard- und MIT- wollen in Zukunft die unpraktischen E-Tracker obsolet machen und entwickeln eine Alternative, die Informationen dort sammelt, wo sie entstehen: im Körper, genauer gesagt, unter der Haut, und das ganz ohne Strom, WLAN oder Akkus.
Gesundheitskontrolle per Tinte
Dazu haben die Wissenschaftler eine smarte Tinte entwickelt, die als Tattoo unter die Haut gestochen wird. Verändert sich die Zusammensetzung der Zellflüssigkeit, ändert sich die Farbe der Tinte. Beispielsweise wird eine grüne Tintenart intensiver, um einen Athleten über drohenden Wassermangel zu informieren. Auch Diabetiker profitieren von dem Tattoo. Eine andere grüne Tinte wird braun und warnt vor einer Überzuckerung. Die Stoffwechselkrankheit scheint in Zukunft keine großen Einschränkungen mehr zu verursachen. Erst letzte Woche wurde ein smartes Insulin vorgestellt. Es ermittelt die benötigte Stoffmenge im Körper automatisch und passt die Dosierung dementsprechend an.
Kein Tattoo für die Ewigkeit
Die Entscheidung für ein smartes Tattoo soll weniger weitreichend sein, als bei den herkömmlichen Körperbildern. Die Haltbarkeit der Tinte kann im Voraus festgelegt werden, ist die Therapie vorbei, baut der Körper die Farbe wieder ab. Auch eine Tinte, die nur bei Schwarzlicht sichtbar ist, wäre denkbar.
Ethisch und bequem
Bis die Technik hinter dem smarten Tattoo marktreif ist, werden noch einige Jahre vergehen. Bisher wollen die Künstler und Wissenschaftler hinter dem Projekt vor allem Antworten auf philosophische Fragen finden: Wärst du damit einverstanden, dass jeder Fremde deinen Blutzuckerspiegel an deinem Arm ablesen kann? Ziel der Forscher ist es, eine bequeme Alternative zu den herkömmlichen Fitness-Trackern zu entwickeln, die weniger beim Sport und im Alltag stört, aber keine ethischen Grenzen überschreitet.
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