Das auch als Hypatia-Stein bekannte Gesteinsfragment, das der Überrest eines Kometen ist, wurde von Forschern mit diversen Methoden neu untersucht, wie Newsweek berichtet. Durch spektroskopische, radiologische und andere Untersuchungen konnten neue Erkenntnisse über die Struktur gewonnen werden. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Geochimica et Cosmochimica Acta“ veröffentlicht. Der Stein hat durch seine eigenartige Zusammensetzung schon seit er gefunden wurde die Neugier von Forschern geweckt.
Hypatia-Stein nicht wie andere Gesteinsarten
Das Material ist extrem hart, spröde und glänzend. Untersuchungen haben schon früher ergeben, dass das Material nicht auf der Erde entstanden sein kann. Zudem unterscheidet es sich auch von allen bekannten Meteoriten und Kometen. Die neue Analyse hat ergeben, dass Teile des Steins schon vor der Entstehung unseres Sonnensystems geformt worden sein dürften.
Unübliche Stoffe des Hypatia-Steins
Die meisten Meteoriten enthalten kleinere Mengen an Kohlenstoff und viel Silizium. Der Hypatia-Stein besteht zum Großteil aus Kohlenstoff mit nur wenig Silizium. Der Kohlenstoff dürfte aus interstellarem Staub stammen, der durch mechanische Belastung, vermutlich durch den Einschlag auf der Erde, zu Diamantkörnern komprimiert wurde. Zudem gibt es winzige Materialtaschen aus Aluminium und anderen Metallen innerhalb der Struktur.
Kohlenstoff im Stein gibt Hinweis auf sein Alter
Aluminium kommt üblicherweise nicht in dieser Struktur vor, sondern in Form von Legierungen. „Das ist auf der Erde und im Rest des Sonnensystems sehr selten“, sagt Co-Autor Georgy Belyanin in einer Aussendung. Alle diese Merkmale haben die Forscher zum Schluss gebracht, dass die Metalleinschlüsse aus einer Zeit stammen dürften, die vor der Entstehung unseres Sonnensystems liegt. Damals waren die Metallpartikel von Kohlenstoffstaub ummantelt, der dann beim Einschlag auf der Erde zu Diamanten gepresst wurden.
Stoffreste stammen möglicherweise aus Außenregionen der Erde
Das könnte darauf hinweisen, dass vor Entstehung des Sonnensystems verschiedene Elemente in Klumpen vorkamen, also nicht gleichmäßig in der Gas- und Staubwolke verteilt waren. Der Stein könnte aber auch aus dem Kuipergürtel oder der Oort’schen Wolke stammen, also den äußeren Regionen unseres Sonnensystems. Weitere Analysen sollen den Ursprung genauer klären.