Seit 2006 ist Pluto kein Planet mehr. Das liegt daran, dass damals eine neue Planetendefinition beschlossen wurde, deren wichtigstes Kriterien verlangt, dass ein Planet seine Umlaufbahn freiräumt. So wurde Pluto zum Zwergplaneten degradiert. Schon damals gab es auch unter Astronomen Kritik an dieser Entscheidung, unter anderem vom Leiter der Pluto-Mission „New Horizons“, Alan Stern.
Dieser ist auch an einer neuen Studie beteiligt, in der Forscher Kritik am derzeitigen Planetenbegriff äußern, wie heise berichtet. Darin heißt es, dass das Freiräumen der Umlaufbahn kein geeignetes Kriterium sei, um darauf die Definition von Planeten aufzubauen. Auch auf den Umlaufbahnen der unumstrittenen Planeten Mars, Jupiter, Neptun und Erde kreisen laut den Forschern zehntausende Asteroiden. Von „freigeräumt“ könne keine Rede sein. „Das ist eine schlampige Definition. Wenn man sie wörtlich nimmt, gibt es keine Planeten, weil kein Planet seinen Orbit freigeräumt hat“, sagt einer der Autoren.
Neue Definition soll Klarheit schaffen
In einer Analyse von wissenschaftlicher Literatur aus den vergangenen 200 Jahren stellen die Forscher fest, dass nur eine Publikation im Jahr 1802 die Umlaufbahnräumung als Voraussetzung für einen Planeten nannte. Diese Arbeit sei später zudem widerlegt worden. Außerdem seien auch der Saturnmond Titan sowie der Jupitermond Europa seit Galileos Zeiten von Wissenschatlern immer wieder als Planeten bezeichnet worden.
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„Die Internationale Astronomische Union sagt also, dass ein Planet definiert werden soll auf Basis eines Konzepts, das niemand in der Forschung verwendet“, sagt ein beteiligter Wissenschaftler. Die Forscher plädieren stattdessen für die Kugelform als Kriterium für Planeten. So hinge die Klassifizierung nicht von sich ändernden äußeren Faktoren ab, sondern von einer Masse, die ausreicht, um ein Objekt durch Gravitation zur Kugel zu formen.
Der Streit geht weiter
Der Streit um den Status von Pluto und die Definition eines Planeten geht also weiter. Wer sich am Ende durchsetzt, ist unklar. Nach einer schnellen Änderung des Status Quo sieht es derzeit jedenfalls nicht aus. Wenn sich die Autoren der aktuellen Studie durchsetzen, würden neben Pluto noch eine ganze Reihe andere Objekte zu Planeten befördert. Darunter auch der Mond der Erde.