Zum bereits 28. Mal wurden verrückte Wissenschaftler für ihre skurrilen Forschungsprojekte ausgezeichnet. Die zehn Preisträger durften ihren Nobelpreis vor rund tausend Gästen an der amerikanischen Eliteuniversität Harvard entgegennehmen. Unter den Zuschauern waren auch echte Nobelpreisträger, wie der deutsche Physiker Wolfgang Ketterle.
Das sind die ausgezeichneten Forschungsprojekte
- Medizin: für den Versuch, Nierensteine per Achterbahnfahrt von Patienten schneller ausscheiden zu lassen.
- Anthropologie: für die Beweissammlung, dass Schimpansen genauso gut und häufig Menschen imitieren wie andersherum.
- Biologie: für den Nachweis, dass Weinexperten am Geruch eine Fliege im Glas erkennen können.
- Chemie: für die Messung, wie gut menschliche Spucke als Putzmittel geeignet ist.
- Medizinische Bildung: eür den Selbstversuch „Darmspiegelung im Sitzen: Lehren aus Selbst-Darmspiegelung“.
- Literatur: für den Beweis, dass Nutzer komplizierter Produkte die Gebrauchsanweisung nicht gelesen haben.
- Ernährung: für die Berechnung, dass der Verzehr von Menschenfleisch weniger Kalorien beinhaltet als die Ernährung mit gewöhnlichem Fleisch.
- Frieden: für die Messung der Häufigkeit, Motivation und Auswirkungen von Schreien und Fluchen während des Autofahrens.
- Fortpflanzungsmedizin: für die Studie „Nächtliche Penis-Schwellungs-Überwachung mit Briefmarken“.
- Wirtschaft: für die Überprüfung der Effektivität von Voodoo-Puppen gegen übergriffige Vorgesetzte.
Hintergründe zum Ig-Nobelpreis
Der Ig-Nobelpreis (Ig steht für „ignoble“, also unwürdig oder schmachvoll) ist eine Art satirisches Pendant zur traditionellen Nobelpreisverleihung. Bereits seit 1991 wird damit auf wissenschaftliche Leistungen aufmerksam gemacht, die zwar zunächst zum Lachen sind, hinter denen auf den zweiten Blick aber ernste Absichten stecken. Das ist übrigens zugleich auch die Bedingung, um überhaupt für den Ig-Nobelpreis nominiert zu werden.
Vergeben wird die Auszeichnung von der im amerikanischen Cambridge erscheinenden Zeitschrift „Annals of Improbable Research“, die Übergabe erfolgte bis 2011 am renommierten MIT und mittlerweile an der Harvard Universität. Das Preisgeld für jedes Projekt liegt laut Süddeutscher Zeitung bei zehn Billionen Dollar. Es handelt sich dabei allerdings um die Währung Zimbabwe Dollar, die heute nicht mehr in Gebrauch ist, weil sie ihren Wert durch Hyperinflation praktisch verloren hat.