Müssen wir uns Sorgen um Alexander Gerst machen? Eine neue Studie der Ludwig-Maximilians Universität besagt, dass längere Aufenthalte im Weltraum schädlich für das Gehirn sein können. Ein Team um den Münchner Mediziner Peter zu Eulenburg hat zwischen 2014 und 1018 zehn Raumfahrer untersucht, die durchschnittlich 189 Tage im Weltall verbrachten. Nun kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass Astronauten auch ein halbes Jahr nach der Rückkehr noch „großflächige Volumenänderungen“ im Gehirn aufweisen.
Weltraumaufenthalt: Langfristige Auswirkungen auf das Gehirn
Nach Angaben der Wissenschaftler sind die Auswirkungen auf das Gehirn größer, je länger sich die Menschen im Weltall befinden. Scans der Forscher zeigen, dass sich der mit Nervenwasser gefüllte Raum im Gehirn bei den Raumfahrern sogar vergrößert hat.
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass bei den Astronauten, selbst nachdem diese sich bereits seit sieben Monaten wieder auf der Erde befinden, die sogenannte graue Substanz nicht wieder vollständig hergestellt ist. Als graue Substanz bezeichnet man die Gebiete des Zentralnervensystems, die vorwiegend aus Nervenzellkörpern bestehen. Sie wird für die Intelligenzleistung des Gehirns sowie für sämtliche Wahrnehmungsprozesse und motorische Leistungen benötigt.
Inwieweit die Veränderungen langfriste Auswirkungen auf das Denkvermögen der Astronauten haben, konnten die Forscher nicht genau beziffern. „Um die Risiken bei Langzeitmissionen zu minimieren, seien zusätzliche und längerfristige Studien unbedingt notwendig“, erklärte zu Eulenburg.
Klar ist bisher nur, dass der Aufenthalt Rückwirkungen auf das Sehvermögen hat. Zudem verändert der Weltraum wahrscheinlich die DNA von Astronauten, zumindest ist das dem ehemaligen ISS-Raumfahrer Scott Kelly widerfahren.