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Faszinierend! Das steckt hinter den grauenerregenden „Monster-Tumoren“ mit Zähnen

Schon einmal etwas von zähnefletschenden Tumoren gehört? Diese ungewöhnlichen Auswüchse beweisen einmal mehr, wie irre der menschliche Körper sein kann.

Ein Teratom des Eierstocks mit Haaren und Zähnen
Haarig und zahnend: So können sich Tumoer auch entwickeln. Die Teratome sind aber meist gutartig. Foto: Herecomesdoc

Der menschliche Körper ist schon ein Faszinosum und auch Forschern noch größtenteils ein Mysterium. Doch neue Technologien führen auch zu immer neuen Erkenntnissen über das, was in ihm alles möglich ist. Zum Beispiel ist nun bekannt, dass es Tumoren gibt, denen nicht nur Zähne wachsen können, sondern gleich ganze eigene Körper – inklusive Knochen, Muskeln, Haaren, Augen und Nervensystemen.

Diese „Monster-Tumoren“ haben ihren eigenen Körper

Teratome heißen die Tumoren, die früher auch Wundergeschwülste genannt wurden. Dabei steht das griechische Wort „teras“ für „Schreckbild, Monster“ und das Suffix „-om“ für „ähnelnd“. Übersetzt bedeutet Teratom also „Monstrosität“. Und diese Monster können alle möglichen eigenen Gewebeformen entwickeln.

2017 wurde im Eierstock eines 16-jährigen Mädchens ein solches „Monstrum“ gefunden. Das Gruselige: Es wies ein „differenziertes und hochorganisiertes Kleinhirngewebe“ mit einer „schädelartigen, knöchernen Schale“ auf – mit anderen Worten den Beginn eines Gehirns und eines Hirnstamms im Schädel.

Unausgereift – ausgereift

Ausgereifte Teratome können groß und für die betroffenen Patienten schmerzvoll sein. Außerdem sind sie äußerst hartnäckig und können selbst nach ihrer Entfernung zurückkehren. Doch um dich zu beruhigen: Sie sind normalerweise nicht gefährlich.

Denn es sind die unausgereiften Teratome, deren Zellen sich erst noch in verschiedene Gewebetypen aufteilen müssen, in denen das größte Potenzial einer Krebserkrankung liegt. Lediglich drei Prozent der Teratome bei Frauen sind von der unausgereiften Sorte mit potenziell bösartigem Verlauf. Die Chance einer ernsthaften Erkrankung durch Teratome ist also in den meisten Fällen gering.

Teratome: Keine Frauenkrankheit

Der Fall der 16-Jährigen zeigte, wie weit sich die „Monster-Tumoren“ entwickeln können. An Orten wie den Eierstöcken oder den männlichen Hoden sind Teratome am häufigsten zu finden. Auch in kindlichen Steißbeinen wurden sie bereits gefunden, wie das National Cancer Institute aufzeigt. Deshalb handelt es sich laut Curiosity also nicht um eine reine Frauenkrankheit.

Dennoch ist es keine Überraschung, dass sich Teratome im weiblichen Reproduktionssystem wohlfühlen: Schließlich sind sie im Wesentlichen embryonales Gewebe, nur, dass es spontan an Stellen im Körperinneren ausbricht, an denen dies nicht passieren sollte. Doch keine Panik.

Warum haben Teratome Zähne?

Teratome können Zähne entwickeln, weil sie aus ganz normalen Keimzellen heraus enstehen – den Typen von Stammzellen, die sich in eine Ei- oder Samenzelle verwandeln und wiederum einen Fötus erschaffen können. Keimzellen sind „pluripotent“, das heißt, sie können alle möglichen Formen von Gewebe produzieren. Wenn sie sich dabei so stark umwandeln, dass sie „Monstrositäten“ wie Zähne bekommen, entstehen Teratome. So einfach ist das.

Dass dafür bereits eine einzige Keimzelle ausreicht, die sich zum Teratom entwickelt, fand bereits in den 1960er Jahren der Embryo-Forscher Barry Pierce heraus. Es ist wie mit dem einen faulen Apfel, der den ganzen Korb verderben kann.

Sind Teratome jetzt gefährlich?

Die Antwort ist nein. Sie sind jedenfalls lange nicht so grauenerregend, wie ihr Name vermuten lässt. Sie sind größtenteils gutartige Keimzelltumoren. Man sollte einen Tumor also nicht nach seinen Zähnen, Haaren, Augäpfeln oder Schädel beurteilen.

Pierces Erkenntnis, dass eine Keimzelle viele Arten von Zellen kreieren kann (die Pluripotenz), hat überhaupt erst zur Entdeckung von Stammzellen in den 1980er Jahren geführt – einem Durchbruch in der Medizin, der es heute zum Beispiel ermöglicht, separate, menschliche Organe künstlich im Labor zu erschaffen, um mehr Patienten eine Transplantation zu ermöglichen.

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Wenn es stimmt, ist es eine Weltsensation, die ebenso faszinierend wie moralisch diskutabel ist: In China wurden die ersten genetisch optimierten Babys geboren.

Wundermaschine Mensch

Du siehst, der menschliche Körper ist eine Art Wundermaschine, die eine Vielzahl an ständigen Verwandlungsprozessen beherbergt. Die moderne Medizin erlaubt es uns immer häufiger, erfolgreich darin einzugreifen, falls Entwicklungen, Reifungen oder Entartungen von Bausteinen nicht so verlaufen wie gewünscht. Das hat zuletzt auch der Forscher gezeigt, der Chinas Gen-Babys erschaffen hat: Weil er ihre DNA mit einer Genschere manipulierte, könnten sie nicht nur vor dem HI-Virus geschützt, sondern uns sogar intellektuell überlegen sein.

Im Kampf gegen Krebs wiederum sollen Nano-Partikel nun Tumoren zerstören. Wiederum könnte künstliche Intelligenz Krebs viel schneller erkennen. Und das scheint erst der Anfang einer Reihe neuer medizinischer Durchbrüche zu sein, die unter anderem neue Technologien erst möglichen machen.

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