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Großes Risiko, hohe Kosten & Co.: Warum werden Raketenstarts so oft verschoben?

Einen Raketenstart live zu verfolgen, kann ganz schön spannend sein. Doch oftmals werden die Launches verschoben. Woran das liegt, erklären wir dir.

Raketenstart der SpaceX.
Raketenstarts werden oft verschoben – wir erklären

Man kennt das Spiel: SpaceX, Roscosmos oder die

ESA

kündigen an, einen Satelliten ins All zu schießen oder einen

Versorgungsflug

zur

ISS

Raumstation durchzuführen. Doch kurz vor dem

Launch

wird der Startvorgang der Raktete abgebrochen und verschoben. Wer sich ein bisschen für Raumfahrt interessiert und den einen oder anderen

Raketenstart

verfolgt, wird sich schon mal die Frage gestellt haben, warum

Raketenstarts

so oft verschoben

werden.

Raketenstart verschieben: Das hat Folgen

Wenn es tatsächlich soweit kommt, dass ein

Launch

kurz vor dem Ende des Countdowns abgebrochen wird, kann man davon ausgehen, dass diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wird. Stehen doch an die hundert Millionen Dollar an der Startrampe, dazu kommen noch Kosten für das Personal sowie die Nutzung des

Launchpads

. Und ganz oben steht das Risiko eines missglückten

Raketenstarts

, der im schlimmsten Fall auch etliche Menschenleben fordern kann.

https://youtube.com/watch?v=m6qJh9upqW8

Das Wetter ist der häufigste Grund

Der wohl häufigste Grund, warum der Start einer Rakete verschoben wird, ist das Wetter. Auch wenn das Wetter am Boden nicht so schlecht aussieht, können die Ingenieure einen guten Grund haben, eine millionenschwere Mission zu verschieben.

Laut den Standards der US-Raumfahrtbehörde

NASA

darf es bei einem

Raketenstart

keinen Niederschlag geben und die Wolkendecke darf nicht niedriger als 1.830 Meter liegen. Für den

Launch

durch Zirruswolken oder Kumuluswolken hat die

NASA

jeweils eine eigene Vorgehensweise. Außerdem darf die Windstärke aus nordöstlicher Richtung nicht höher sein als 34 Kilometer pro Stunde beziehungsweise nicht höher als 63 Kilometer pro Stunde aus einer anderen Richtung und die Temperatur darf nicht niedriger sein als 8,88 Grad Celsius. Die Vorgaben für Temperatur und Windgeschwindigkeiten kann von Mission zu Mission leicht variieren.

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Das Space-Shuttle-Desaster der Challenger im Jahr 1986 wird etwa darauf zurückgeführt, dass es in der Nacht vor dem

Raketenstart

zu kalt war. Wegen der zu niedrigen Temperaturen habe sich dann beim Start ein Gummiring gelöst, was schließlich der Auslöser der Katastrophe war – alle sieben Astronauten kamen ums Leben.

Blitzeinschläge als große Gefahr

Größte Sorge bereiten der

NASA

mögliche

Blitzeinschläge

. Sollte in einem Acht-Kilometer-Radius rund um das

Launchpad

die Wahrscheinlichkeit eines

Blitzeinschlages

höher als 20 Prozent sein, lässt die

NASA

keine Raketentanks mit Treibstoff befüllen. Werden in einem 16-Kilometer-Radius rund um die Flugbahn der Rakete

Blitzeinschläge

beobachtet, dürfen Raketen nicht starten.

Roskosmos in

Russland

dürfte in Sachen

Blitzeinschläge

nicht derart strenge Richtlinien haben, wie sich erst kürzlich gezeigt hat. Eine Sojus-Rakete mit einem Navigationssatelliten an Bord ist mitten in eine Gewitterwolke hineingeflogen und wurde kurz nach dem

Launch

von einem Blitz getroffen. Offenbar konnte das der Rakete aber nichts anhaben.

Wetterdaten der NASA

Rund um einen

Raketenstart

sammelt die US-Weltraumbehörde mit großem Aufwand umfangreiche Wetterdaten. Dafür nutzt die

NASA

Wetterstation am Boden, Bojen im Meer sowie Wetterballone in verschiedenen Höhen. Gibt es grünes Licht, greifen die Bordcomputer auf die Wetterdaten zurück, um die Rakete auf der richtigen Flugbahn zu halten.

Sowie schlechtes Wetter in der Erdatmosphäre einen

Raketenstart

verhindern kann, muss auch das „Weltraumwetter“ passen, um eine Rakete in den Orbit zu schießen. Befinden sich etwa energiereiche Teilchen in der Nähe der Erdumlaufbahn, kann das auch ein Grund sein, einen

Raketenstart

zu verschieben. Zu starke kosmische Strahlung könne nämliche die Bordinstrumente beschädigen.

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Mechanische Gründe

Die Komplexität von Raketen ist mit kaum etwas anderen Menschengemachten vergleichbar. Schon die kleinste Unregelmäßigkeit kann im besten Fall zum Abbruch eines

Launchs

führen, im schlimmsten Fall zur Katastrophe.

In der kürzeren Vergangenheit, im Jahr 2016, ist etwa eine SpaceX-Rakete explodiert, weil sich beim Betanken ein gekühlter Sauerstoff mit dem Kerosin reagiert hat. Der Grund war, dass der Sauerstoff offenbar zu stark gekühlt wurde. 2015 war eine defekte Stahlstrebe, die einen Heliumkanister gehalten hatte, für die Explosion einer Falcon-9-Rakte verantwortlich.

NASA zahlt SpaceX Millionen, um uns vor Asteroiden zu schützen

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Die US-Raumfahrtbehörde hat einen spektakulären Deal mit dem Privatunternehmen abgeschlossen und plant eine filmreife Mission im All.

Tausende Sensoren an der Rakete sammeln ununterbrochen Daten, damit die Ingenieure bei Unregelmäßigkeiten schnellstmöglich reagieren können. Kommt es zu Fehlern, können die Computersysteme den Countdown zu einem

Raketenstart

automatisch anhalten beziehungsweise abbrechen.

Dabei geht es nicht nur darum, Astronauten, die Rakete sowie die Fracht zu schützen, sondern eben auch das Leben von Ingenieuren am Boden. 2003 kamen am Weltraumbahnhof in Alcantara in

Brasilien

bei einer Explosion 21 Menschen ums Leben, die mit den Vorbereitungen des

Raketenstarts

beschäftigt waren.

Bizarre Gründe

2014 wurde ein

Versorgungsflug

zur

ISS

wegen eines Segelbootes abgebrochen. Rund 65 Kilometer vom

Launchpad

entfernt kreuzte das Boot die berechnete Flugbahn der Rakete, wodurch ein Abbruch der Mission erzwungen wurde. Der Grund: Wäre kurz nach dem Start etwas schiefgegangen, hätte die abstürzende Rakete eine Gefahr für die Seeleute dargestellt.

Raketenstart zu verschieben kostet Millionen

Die

NASA

hat einmal vorgerechnet, dass das Verschieben eines Space-Shuttle-Starts, nachdem der Tankvorgang begonnen hat, rund 1,2 Millionen Dollar kostet. Der verlorene Treibstoff schlägt dabei mit einer halben Million Dollar zu Buche. Mit den zusätzlich benötigten Arbeitsstunden der Ingenieure kommen noch einmal 700.000 Dollar dazu.

Raketenstarts live verfolgen

Wer die kommenden

Raketenstarts

live mitverfolgen möchte, kann sich mit einigen nützlichen Smartphone-Apps weiterhelfen. Anwendungen wie Next Spaceflight oder Space Launch Now haben sämtliche geplante

Raketenstarts

aufgelistet und informieren per Smartphone-Notification über anstehende

Launches

. Links zu Livestreams und zusätzliche Informationen über die Raketen sowie die Fracht, sind ebenso in den Apps zu finden.

Etwas 12.000 Satelliten will SpaceX in den nächsten Jahren im All platzieren, um das 5G-Netz auszubauen. Dazu werden ebenfalls einige Raketenstarts nötig sein. Einen erfolgreichen Raketenstart konnte Israel vorweisen. Sie schickten die erste SpaceX-Raumsone zum Mond.

Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.

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