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Männergrippe: Warum Männer mehr leiden als Frauen

Werden Männer wirklich schneller krank als Frauen? Forscher haben eine Antwort auf die Frage nach der Männergrippe, die überrascht.

Mann liegt auf dem Boden
Hinter der sogenannten "Männergrippe" steckt ein wahrer Kern. Foto: Getty Images/Jasmin Merdan

Seit Jahren hält sich der angebliche Mythos, Männer würden schneller Krank und stärker unter Infekten und vergleichbarem leiden. Doch ist das tatsächlich nur ein Mythos? Gerne wird die sogenannte „Männergrippe“ als einfache Erklärung herbeigezogen, wenn ein Mann unter einer scheinbar seichten Erkrankung mehr als erwartbar leidet. Mittlerweile ist klar: so weit ist diese Idee nicht hergeholt.

Männergrippe: Nur ein Klischee oder wirkliche Schmerzen? Das sagen Experten

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Du glaubst die Männnergrippe (auch Männerhusten) sei ein Mythos? Dann hast du falsch gedacht. Denn Männer leiden tatsächlich mehr als Frauen. Dafür gibt es 4 Gründe.

Männergrippe: Zwischen Mythos und Wahrheit

Forscher der Universität Innsbruck haben bereits vor einigen Jahren Festgestellt, dass Männer tatsächlich anders auf Bakterien und Viren reagieren als Frauen. Was einem Mann also gerne mal den Ruf als „Simulant“ oder gar „Weichei“ einbringt, findet seine Ursache tatsächlich in seinem Immunsystem. Auch die Genetik spielt neben weiteren Faktoren eine wichtige Rolle bei der Männergrippe. Folgende Aspekte machen sie zu dem, was sie ist:

N°1: Das Immunsystem

Das Team aus Wissenschaftlern der österreichischen Universität hat das Immunsystem von Männern und Frauen genau untersucht (via NDR). Dabei haben sie festgestellt, dass die jeweiligen Geschlechtshormone das Abwehrsystem unterschiedlich beeinflussen – sehr zum Nachteil der Männer.

Denn wir Menschen haben zwei körpereigene Immunsysteme, die Bakterien und Viren bekämpfen, wenn diese in den Körper eindringen:

  1. das unspezifische Abwehrsystem: die angeborene allgemeine Immunreaktion, die nicht auf bestimmte Erreger optimiert ist
  2. das spezifische Abwehrsystem: das sich nur gegen bestimmte Krankheitserreger gezielt wehrt, die Abwehrzellen liegen dabei in geringer Menge vor und müssen sich bei einer Infekt ion erst vermehren

Nun ist es so, dass das weibliche Sexualhormon Östrogen die Vermehrung der spezifischen Abwehrzellen anregt. Testosteron, das männliche Pendant, wirkt sich jedoch gegenteilig aus. Die Folge: eine Männergrippe im Sinne einer längeren und intensiveren Krankheitsphase. Schließlich reagiert das spezifische Immunsystem von Männern nicht so schnell und aggressiv auf Krankheitserreger wie das von Frauen.

N°2: Die Gene

Ein zweiter Nachteil liegt in den Genen der Männer: Denn auf dem X-Chromosom liegen besonders viele Gene, die für Abwehrprozesse im Körper verantwortlich sind. Frauen haben bekanntlich gleich zwei davon, Männer ein X- und ein Y-Chromosom.

N°3: Der Schmerz

Frauen sind schmerzempfindlicher als Männer, wie gleich mehrere Studien herausgefunden haben. Das klingt erst einmal nach einem Vorteil für die Männer, denn es bedeutet, dass die Immunreaktion des weiblichen Körpers heftiger und die Symptome einer Erkältung oder Grippe bei Frauen deshalb stärker ausfallen. Allerdings werden Erreger dadurch aggressiver bekämpft, was gut ist. Zudem widmen Frauen ihrem „Leiden“ häufig weniger Aufmerksamkeit, während sich Männer stärker auf einzelne Symptome konzentrieren.

N°4: Das Bewusstsein

Zuletzt ist noch eine gesunde Lebensweise das A und O. Frauen leben weiteren Untersuchungen zufolge gesundheitsbewusster. Deshalb sterben sie im Schnitt auch später. Zum Beispiel waschen sie sich dreimal so oft die Hände wie Männer. Das beugt Infektionen vor. Hinzu kommen eine gesunde Ernährung und konsequenteres Impfen.

Mythos Männergrippe endlich enthüllt

Die Männergrippe gibt es also wirklich, allerdings wirkt sie sich vorrangig auf die Dauer von Erkrankungen aus. Schuld sind das Immunsystem, die Gene und der Lebensstil. Das ist gut, schließlich haben wir es so auch ein wenig selbst in der Hand, wie krank wir uns fühlen. Dieses Ergebnis ist ebenso erstaunlich wiediese Grippe-Mythenoder der Placebo-Effekt. Doch noch immer gibt es mysteriöse Dinge, die die Wissenschaft sich nicht erklären kann.

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