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Splitter entfernen, aber richtig: Das passiert, wenn du es nicht tust

Einen Splitter zu entfernen kann unangenehm sein, doch es ist unbedingt notwendig, da du sonst mit Folgen zu kämpfen haben könntest. Das solltest du beachten.

Splitter am Fuß.
Darum solltest du lieber den möglichen Splitter entfernen. Foto: Getty Images/FotoDuets

Du hast einen Splitter im Finger oder im Fuß? Dann solltest du dich schnell drum kümmern, den Splitter zu entfernen. Was passiert, wenn du es nicht tust, erfährst du hier. Außerdem erklären wir dir, was du bei der Entfernung beachten musst.

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Splitter entfernen: Was passiert, wenn ich nichts mache?

Splitter sind schon eine lästige Sache. Verständlich, wenn du des Öfteren schon gedacht hast: Den lass ich einfach drin. Denn das Herausziehen kann schmerzhaft sein. Forschende wissen jedoch, warum das keine gute Idee ist, wenn du darauf verzichtest, den Splitter zu entfernen. Egal, ob du den Splitter im Finger, im Fuß oder an einer anderen Stelle im Körper hast.

Der Grund dafür ist die Gefahr, die in dem Spanhölzchen oder Glasfäserchen lauert. Im Körper kann ein günstiges Einfallstor für Infektionen sein, warnt auch Ashley Jones, zertifizierte Krankenschwesterin am Ohio State University Wexner Medical Center. Die „Haut ist eine physische Barriere, die Infektionen verhindert“, sagt sie gegenüber Live Science. Ein Splitter, der diese Haut durchbricht, „macht es für Bakterien außerhalb der Haut einfacher, tatsächlich unter die Haut zu kommen“.

Hol dir in diesem Fall ärztliche Hilfe

Es können sich bereits Bakterien auf dem Splitter befinden. Das könnte bedeuten: freie Fahrt in die Blutbahn. Eine dieser Infektionen wird durch die Tetanusbakterien verusacht. Bist du nicht geimpft, können sie Toxine freisetzen, die dein Nervensystem schädigen. Deshalb „würde ich generell empfehlen, einen Splitter nicht an Ort und Stelle zu lassen“, so Jones.

Und wenn man es nicht einfach mit einer Pinzette und mit einem langsamen, gleichmäßigen Druck greifen kann, „würde ich empfehlen, einfach die Gesundheitsversorgung zu suchen“, sagt sie.

Bei Splittern muss man von Fall zu Fall entscheiden, was das Beste ist.
Bei Splittern muss man von Fall zu Fall entscheiden, was das Beste ist.
Foto: iStock/Aleksei Vel.

Das empfiehlt auch Dr. Jefry Biehler im Gespräch mit Live Science. Er hat den Lehrstuhl für Pädiatrie am Niklaus Children’s Hospital in Miami inne. Wenn das Splitter-Entfernen zu Hause zu einer starken Blutung führe, sei der Gang zu einem Gesundheitszentrum angebracht. Dort könnten Fachleute den Splitter mit sauberen, sterilen Instrumenten herausziehen.

Der Körper kann das auch alleine

Dr. Jefry Biehler stellt auch fest, dass es nicht immer zum Äußersten kommen muss. Eine seiner Kolleginnen lebe seit 40 Jahren mit einem zentimeterlangen Dorn in der Hand. „Du kannst es fühlen, sie kann es bewegen … aber es verursacht ihr keine Schmerzen“, erklärt er. „Es geht ihr seit 40 Jahren gut.“

Doch es muss nicht immer der schlimmste Fall eintreten: Wenn du einen harmlosen Splitter nicht entfernst, wird der Körper den Eindringling wahrscheinlich nicht aufnehmen oder zerlegen. Dadurch werde er auf natürliche Weise aus der Haut herausgedrückt, ohne eine Entzündungsreaktion hervorzurufen. Über Eiteransammlungen solltest du dich dann aber nicht wundern, diese helfen nämlich, den Splitter loszuwerden. Es komme immer auf die jeweilige Verletzung an, ob diese Folge einträte, so Biehler.

Splitter entfernen: So geht’s richtig

„Es ist ein schmaler Grat zwischen dem, was gesehen werden muss, was entfernt werden muss und dem, was in Ruhe gelassen werden kann“, sagt Biehler. Normalerweise jedoch kämen Splitter, die man im Haus findet oder die aus pflanzlichen Materialien wie Holz bestünden, von alleine wieder raus.

Willst du trotzdem den Splitter im Finger und Co. entfernen, solltest du Folgendes beachten:

Davor:

  • Desinfiziere eine Pinzette und deine Haut um den Splitter herum.
  • Lege die betroffene Hautstelle in warmes Seifenwasser, das macht die Haut weicher.
  • Nimm, wenn nötig, eine Lupe zu Hilfe.
  • Gib eine Zugsalbe auf die Wunde, wenn der Splitter im Finger oder Splitter im Fuß nicht herauskommen will.
Achte beim Entfernen des Splitters auf jeden Fall darauf, dass die Haut drumherum sowie deine Pinzette desinfiziert sind.
Achte beim Entfernen des Splitters auf jeden Fall darauf, dass die Haut drumherum sowie deine Pinzette desinfiziert sind.
Foto: imago images/Panthermedia

Währenddessen:

  • Ziehe den Splitter im Finger, den Splitter im Fuß oder wo auch immer er zwickt, gerade heraus, sodass er nicht abbricht.
  • Steckt der Splitter tiefer, lege mit einer desinfizierten Nadel die oberen Hautschichten frei, bis zu ihn zu fassen bekommst.
  • Drücke nicht an der Haut um den Störenfried herum. Dadurch reizt du sie nur zusätzlich.

In manchen Fällen ist es nicht möglich, den Splitter im Finger oder Fuß mit einer Pinzette herauszuziehen. Utopia rät daher zu einem Hausmittel: Backpulver. Zusätzlich benötigst du ein Pflaster oder eine Mullbinde und Wasser. Gehe dann wie folgt vor:

  1. Rühre Backpulver und Wasser zusammen, bis die Konsistenz beiig ist.
  2. Gib das Gemisch auf die Hautstelle mit dem Splitter.
  3. Decke das mit einem Pflaster oder einer Mullbinde ab.
  4. Warte wenige Stunden. Im Anschluss müsste sich der Splitter leichter mit einer Pinzette entfernen lassen.

Danach:

  1. Überprüfe, ob der Splitter vollständig entfernt wurde.
  2. Desinfiziere die Stelle noch einmal, um einer Infektion vorzubeugen.

Splitter entfernen: Das musst du wissen

Besonders bei älteren Menschen oder Kindern sollten in der Haut eingelagerte Fremdkörper von ärztlichem Fachpersonal untersucht werden. Sie bergen Infektionsgefahren. Harmlose Splitter entfernen sich in einigen Fällen aber selbst, indem der Körper sie herauspresst. Wenn du den Splitter im Finger oder den Splitter im Fuß dennoch selbst entfernen willst, solltest du jetzt wissen, worauf du achten musst.

Übrigens: Bei einem Splitter im Auge sieht es ähnlich aus. Wenn der Fremdkörper ins Auge gelangt, kann er die Hornhaut verletzen. Es gilt: Wenn du merkst, dass du ihn nicht selbst entfernen kannst, hole ärztliche Hilfe. Noch mehr Tipps? Diese Methode wird empfohlen, um Ohren richtig zu reinigen. Und darum solltest du lieber kein Deo mit Aluminium nutzen.

Quelle: Live Science, Utopia

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