Könnte alles, was dir passiert, nur eine Simulation sein? Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die daran glauben, dass höhere Wesen unsere Welt simulieren. In einer Diskussionsrunde zur Simulationstheorie äußerte sich der populäre Physiker Neil DeGrasse Tyson überraschend zu den Thesen der Simulation.
Simulationstheorie: Ist unser Universum nicht echt?
Bei einer Diskussionsrunde im Jahr 2016 waren die Physikerin Lisa Randall und auch der bekannte Astrophysiker Neil DeGrasse Tyson anwesend. Der Reihe nach wurden die Meinungen dazu geäußert, wie wahrscheinlich es ist, dass unser Universum nur Ursprung einer Simulation sein könnte. Vor allem die Aussage von Neil DeGrasse Tyson kam ziemlich unerwartet. Denn er vertrat das Lager, das annimmt, dass eine Simulation für unsere Welt „sehr hoch“ sein soll. Seine Kollegin hingegen hielt die Bestätigung der Simulationstheorie für nicht real.
Die Debatte um die Simulationstheorie reicht weit in der Geschichte zurück. Darüber wurde schon diskutiert, bevor der französische Philosph René Descartes (1596-1650) seine berühmte Aussage „Ich denke, also bin ich“ traf. Auch in Filmen wurde das Universum als Simulation mehr als einmal aufgegrifen. Könnte Neil DeGrasse Tyson damit also richtig liegen?
Ein Argument spricht für die Simulationstheorie
Der Physiker stimmt nicht voll und ganz zu. Er sagte in der Runde, dass es ihn allerdings nicht wundern würde, wenn wir herausfinden, dass jemand anders die Strippen in unserem Universum zieht. Ein Hauptargument, das laut des Physikers für eine Simulationstheorie sprechen könnte, ist Folgendes:
- Der Beweis, ein Universum zu simulieren, würde zeigen, nach welchen Gesetzen ein Universum funktioniert.
- Das ist es, was Physiker versuchen zu beweisen. Gelingt dies, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Universum tatsächlich simuliert wird.
- Wissen wir also, dass es möglich ist, ein Universum zu simulieren, macht es das auch einfach, daran zu glauben.
Bislang gelang es Forschern noch nicht, ein Universum zu simulieren. Trotzdem halten es eben nicht viele für abwegig, dass eine höhere Macht für unser Universum verantwortlich ist.
Eine Lebensform intelligenter als der Mensch
Neil DeGrasse Tyson weist darauf hin, dass der Mensch sich immer für das intelligenteste Lebewesen hält, obwohl beispielsweise ein Schimpanse 99 Prozent der DNA von uns teilt. Wir belegen diese Annahme, weil es uns Menschen möglich ist, große Dinge zu leisten, wie Symphonien zu schreiben oder die Mathematik zu verstehen.
Der populäre Physiker geht mit einem Gedankenexperiment vor, um sich eine andere Lebensform vorzustellen, die schlauer als wir sein können. Diese Form des Lebens könnte so intelligent sein, dass sie die Simulation unseres Universums bestimmt. „Und wenn das der Fall ist, kann ich mir leicht vorstellen, dass alles in unserem Leben nur die Schaffung einer anderen Einheit für ihre Unterhaltung ist“, sagt Tyson. „Ich sage, an dem Tag, an dem wir erfahren, dass es wahr ist, werde ich der einzige im Raum sein, der sagt: ‚Ich bin nicht überrascht.'“
Neil DeGrasse Tyson ist nicht der einzige Forscher, der an die Simulationstheorie glaubt. Andere halten diese allerdings für sehr gefährlich. Denn die Beantwortung der Frage nach dem Leben in einer Simulation könnte für uns den Weltuntergang bedeuten.