Mehr als 1.000 Tote durch das Coronavirus hat China mittlerweile zu beklagen. Und schon ist auch die erste Infektion in Deutschland gemeldet worden. Da fragt man sich unweigerlich, wie der ganze Horror eigentlich enden wird. Experten fragen sich das auch und geben bereits ihre Prognosen ab. Demnach könnte das Virus entweder verschwinden, in die Liste der Volkskrankheiten aufgenommen werden (gleich neben der Grippe) oder, was das schlimmste Szenario ist, zu einer globalen Pandemie werden, die Millionen Menschen tötet. Noch wissen wir nicht, was kommt. Aber es kann nicht schaden, den Zukunftsvorhersagen der Experten Gehör zu schenken.
Das Ende des Coronavirus: 3 Szenarien von Experten
Zunächst einmal sei gesagt: Durch die plötzliche Verbreitung des Coronavirus haben Wissenschaftler noch recht wenige Anhaltspunkte, um seine Zukunft vorherzusagen. Daher kursieren auch die sehr unterschiedlichen Szenarien dazu. Über eine mögliche globale Pandemie wird zwar diskutiert, fest steht das deshalb noch lange nicht.
„Die Sache ist, wir wissen es nicht. Und jede Art von Vorhersage wäre unklug“, bestätigte der Direktor des National Institute of Allergy And Infectious Disease, Anthony Fauci, Anfang Februar bei einer Besprechung der präsidialen Task Force zum Coronavirus. „Sie bereiten sich wirklich auf das schlimmstmögliche Szenario vor.“ Das müsse aber gar nicht eintreten.
„Wir befinden uns im Stadium der Blinden, die den Elefanten fühlen,“ sagte der Epidemiologe David Fisman von der Universität Toronto gegenüber BuzzFeed News. „Offensichtlich haben wir Menschen, die das Virus aus verschiedenen Blickwinkeln spüren, und wir müssen den ganzen Elefanten sehen.
Deshalb kann es trotz oder gerade wegen des unzureichenden Wissensstandes nicht schaden, alle möglichen wichtigen Zukunftsvorhersagen zum Coronavirus in Betracht zu ziehen.
#1 Virus bleibt hauptsächlich in China
Kürzlich drückten WHO-Beamte noch die Hoffnung aus, dass die chinesische Regierung das Coronavirus durch Reisebeschränkungen und Quarantäne an der Verbreitung hindern könnte. Letztere begannen vor zwei Wochen. Bei einer angenommenen Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen, sieht die Lage bisher ganz gut aus. Die Fallberichte aus der Provinz Hubei hätten zwar stetig zugenommen, aber „ich glaube, wir sehen eine relativ stabile Situation außerhalb Wuhans“, so Mike Ryan, Exekutivdirektor des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle.
Problematisch seien aber die Fälle, die der Quarantäne entgingen. Entscheidend ist deshalb die Frage, ob das Virus von Menschen ohne Symptome übertragen werden kann. Sie ist noch nicht geklärt.
#2 Noch eine saisonale Volkskrankheit
Die Zukunftsvorhersage, dass das Coronavirus sich außerhalb von China ausbreiten könnte, bedeutet nicht unbedingt das Worst-Case-Szenario einer Pandemie (dazu mehr in #3). Es könnte sich auch zu einem saisonalen Krankheitsphänomen „etablieren“, das ähnlich wie die Grippe im Winter auftritt. Wenn das bei diesem neuen Virus der Fall ist, so Institutsdirektor Fauci, „dann würde es sich mit ziemlicher Sicherheit umkehren, wenn man sich auf das Frühlingswetter im April, Mai und Juni einstellt“.
Das würde bedeuten, das Coronavirus würde erst wieder im kommenden Winter auftreten – für Forscher mehr Zeit für vorbereitende klinische Studien. China experimentiert bereits mit einem vielversprechend klingenden Medikament namens Remedesivir. „Wenn es weitergeht, sich aber in der nördlichen Hemisphäre im Sommer verlangsamt und im nächsten Winter wieder auftritt, werden wir wirklich einen Impfstoff brauchen“, sagte Fauci.
#3 Virus wird tödliche, globale Pandemie
Die schlimmste Zukunft, die vorherzusagen derzeit möglich ist: Das Coronavirus könnte zu einer globalen Pandemie werden, die Millionen Menschen tötet. Ähnliches geschah 1957, als eine Grippepandemie weltweit 1,1 Millionen Menschen tötete, 1968 wiederholte es sich. Dass während der derzeitigen Epidemie einiges verdächtig und unerklärbar ist, könnte dafür sprechen.
Zum Beispiel seien Chinas landesweites Reiseverbot und Berichte über eine Provinz, die ein Kopfgeld von 140 Dollar für Menschen aussetzt, die kürzlich aus Wuhan eingetroffen sind, „sind keine Dinge, die man tut, wenn man gegen einen Ausbruch gewinnt“, meinte Epidemiologe Fisman. Außerhalb Chinas sei zudem die Zahl der Fälle auffallend niedrig.
Zwar liegt die Sterblichkeitsrate des neuen Coronavirus aufgrund nicht gemeldeter milderer Fälle bei weit unter zwei Prozent. Das ist aber viel im Vergleich etwa zur Grippe, an der nur 0,03 der gewöhnlichen acht Prozent erkrankten US-Bürger sterben würden. Es ist alles noch ziemlich verworren.
Coronavirus: Ausgang ungewiss
Die Berichte über das Coronavirus 2019-nCoV tauchten erstmals Anfang 2020 auf. 41 Fälle allein in Wuhan, einer chinesischen Stadt mit 11 Millionen Einwohnern, waren schon verdächtig. Inzwischen ist die Zahl der bestätigten Infektionsfälle auf weltweit über 37.000 gestiegen, 99 Prozent davon in China. Über 1.000 Menschen sind bereits an dem Virus gestorben.
Viel mehr ist wissenschaftlich aber noch nicht bestätigt. „Es ist schwer zu glauben, dass uns dieses Virus noch vor zwei Monaten unbekannt war“, sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Um es ganz offen zu sagen: Wir machen Schattenboxen.“ Er bestätigte damit das noch Unbekannte: den wahren Ursprung der Epidemie.
Über die tatsächlichen Folgen, ob Ende, Volkskrankheit oder globale Pandemie, lassen sich jedenfalls noch keine bewiesenen Aussagen treffen. Beim Coronavirus in Deutschland, achte auf diese Symptome. Helfen kann es auch, wenn du eine Google-Suche nach Coronavirus unternimmst. Unschön ist auch dieser WhatsApp-Kettenbrief zum Coronavirus. Vor allem gilt aber: Keine unnötige (!) Panik.