Eine 57-jährige Shrimp-Verkäuferin aus der chinesischen Stadt Wuhan, die als Ort des Coronavirus-Ursprungs bekannt ist, könnte „Patientin Null“ der Krankheit sein. Es ist sicher, dass Wei Guixian eine der ersten der mittlerweile über 600.000 Infizierten war. Sie erzählt allerdings nichts von dem Verzehr eines exotischen Fleisches. Das ist ihre Version der Geschichte.
Coronavirus-Ursprung auf Fischmarkt: Ist sie „Patient Zero“?
Der Name Wei Guixian wurde in Verbindung zum Coronavirus-Ursprung erstmals vom Wall Street Journal veröffentlicht. Guixian erzählt ihre Geschichte, denn die Frau ist nach der Erkrankung mittlerweile vollständig genesen. Am 10. Dezember 2019 verkaufte die Frau demnach wie gewöhnlich Meeresfrüchte auf dem Huanan Fischmarkt, als sie plötzlich anfing sich krank zu fühlen.
Erst dachte sie, sie hätte lediglich eine Erkältung und ging in eine lokale Arztpraxis, um sich behandeln zu lassen. Schon dort könnte sie andere Besucher angesteckt haben. Doch die Trägheit ließ auch nach einiger Zeit nicht nach und so entschloss Wei Guixian eines der größten Krankenhäuser in Wuhan zu besuchen. Dort erzählten die Ärzte ihr etwas Unerwartetes.
Wei Guixian dachte sie wäre erkältet
Wie The Economic Times mit Bezug auf das Wall Street Journal berichtet, sagten die Ärzte Guixian, dass bereits mehrere Besucher des Huanan Fischmarkts das Krankenhaus besuchten. Alle wiesen die gleichen Symptome auf. Ende Dezember wurde die erkrankte Frau dann in die Quarantäne geschickt und Ärzte sind seitdem überzeugt, dass der Coronavirus-Ursprung auf dem Huanan Fischmarkt zurückzuführen ist.
Nun, Wei Guixian wurde als eine der ersten 27 Patienten identifiziert, die eine Coronavirus-Übertragung erlitten haben, doch der eindeutige Coronavirus-Ursprung kann noch nicht auf sie zurückgeführt werden. Forscher gehen nämlich davon aus, dass das Coronavirus vom Tier auf den Menschen übertragen wurde und ihr Verdacht liegt auf der Fledermaus.
Coronavirus-Übertragung durch Zwischenwirt
Wie Merkur berichtet, wird die Fledermaus zwar als Wirt und Coronavirus-Ursprung verdächtigt, allerdings soll die endgültige Coronavirus-Übertragung durch einen Zwischenwirt geschehen sein. Fledermäuse würden in China von einigen Menschen gegessen werden, doch auf dem Huanan-Markt würden diese nicht verkauft werden. Fleisch hingegen schon. Wei Guixian bekräftigt, dass sie mit einigen Fleisch-Händlern in Kontakt war und mit ihnen eine Toilette geteilt hat.
Forscher können nicht genau sagen, welches Tier als Zwischenwirt fungiert haben könnte. Auf dem Huanan Fischmarkt stünden unter anderem Waschbären und Schlangen auf dem Speiseplan. Vor allem die Schlangen verdächtige man nun als Zwischenwirt für den Coronavirus-Ursprung.
Wie kommen die Forscher auf Schlangen?
Kurz nach dem Coronavirus-Ursprung gelang es Wissenschaftlern aus Shanghai, das Erbgut der Krankheit zu entschlüsseln. Die stärkste Verbindung ließ sich bei Fledermäusen sowie bei zwei giftigen Schlangenarten finden: Die Chinesische Kobra und der Vielgebänderten Krait. Diese zwei giftigen Spezies seien zubereitet essbar. Es könnte also folgendes Szenario passiert sein: Eine Schlange aß eine Fledermaus. Die Schlange wiederrum wurde von einem Besucher des Huanan Fischmarktes gegessen. Möglich ist es auch, dass der Virus direkt von der Schlange auf den Menschen übertragen wurde, ohne den vorherigen Fledermaus-Wirt.
Andere Forscher sind gegen die Schlangentheorie und gehen davon aus, dass ein hierzulande unbekanntes Gürteltier die Coronavirus-Übertragung initiiert haben soll. Einige meinen sogar, dass das Coronavirus in einem Labor in China entstanden sein soll.
Wei Guixian vielleicht nicht die erste Infizierte
Wei Guixian gibt nicht an, eine Schlange oder ein Gürteltier auf dem Huanan-Markt gegessen zu haben. So kann es also sein, dass nicht sie der Patient Null ist, sondern von einem anderen Besucher angesteckt wurde. Einige Forscher gehen davon aus, dass der Coronavirus-Ursprung bereits am ersten Dezember letzten Jahres diagnostiziert wurde.
Nicht jeder wird durch die Coronavirus-Übertragung gleich krank. Diese Symptome des Coronavirus sind untypisch und trotzdem kommen sie vor.