Laien würden unter eine Sepsis sofort eine Blutvergiftung assoziieren. Eine Erklärung könnte normalerweise wie folgt lauten: Das Blut sei durch eine Infektion vergiftet worden. Fachlich gesehen ist das allerdings nicht richtig. Unter einer Sepsis versteht man eher die Überreaktion des Körpers. Diese kann sogar tödlich enden. Wie die Sepsis-Überlebenschancen stehen und was du noch dazu wissen solltest, erklären wir dir.
Sepsis: Überlebenschancen sind nicht gering, dennoch ist sie gefährlich
Eine Überreaktion des Körpers klingt zunächst etwas abstrakt. Was ist eine Sepsis also? Immer noch nicht sehr anschaulich ist die Definition der Organdysfunktion. Dahinter steckt eine Organstörung, auf die der Körper bei einer Infektion reagiert. Es handelt sich dabei um ein Abwehrmechanismus, der so heftig sein kann, dass sogar eigene Organe angegriffen werden können. Dadurch kann es zu mehrfachem Organversagen kommen. Dies wiederum kann zu einem septischen Kreislaufversagen führen. Und dieser endet tödlich. Wie hoch sind aber die Sepsis-Überlebenschancen?
Immer noch die häufigste Todesursache bei Infektionen
Mit den Sepsis-Überlebenschancen hat sich eine Studie befasst, die Mitte Januar 2020 erschien. Weltweit seien 20 Prozent der Todesfälle auf eine Sepsis zurückzuführen. Das heißt, dass die Todesursache jedes fünften Verstorbenen an einer Infektion im Körper liegt. Um sich das einmal in Zahlen vor Augen zu halten, folgen einige Beispiele:
- 2017: weltweit 48,9 Millionen Sepsis-Fälle und 11 Millionen Sepsis-Tote
- 2015: 75.000 Sepsis-Tote in Deutschland, das sind 15 Prozent aller Todesfälle in Deutschland
Die Todesfälle durch eine Sepsis von 2015 übertrafen damit sogar die Ursachen eines Todes durch Darm-, Brust-, Lungen- oder Prostatakrebs zusammen. Trotzdem sind die Sepsis-Überlebenschancen in Deutschland höher als in anderen Ländern. Durch das Wissen über Vorbeugung und Früherkennung können viele Menschen gerettet werden.
Die Gefahr einer Sepsis: Wer ist betroffen?
Risikopatienten sollten sich daher an die Aufforderung des Robert-Koch-Instituts halten und sich gegen das Grippevirus und gegen Pneumokokken impfen lassen. In Gefahr sind vor allem Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben. Das betrifft beispielsweise neugeborene, ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder chronischen Erkrankungen und Aidskranke.
So kommt es zu einer Sepsis
Eine Organdysfunktion wird durch eine Vielzahl von Erregern ausgelöst. Darunter fallen Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten. Viren wie das Coronavirus, aber auch die saisonalen Influenzaviren, können dir diese lebensbedrohliche Infektion einbringen. Zudem gibt es viele Wege, durch die du dir eine Sepsis holen kannst:
- Lungenentzündung
- Wundinfektionen
- Harnwegsinfekte
- Infektionen im Bauchraum
Wie lässt sich eine Sepsis erkennen?
Menschen, die von einer Sepsis betroffen sind, weisen unterschiedliche Anzeichen auf. Darunter fallen typische Infektionsanzeichen wie beispielsweise das Abfallen des Blutdrucks und zeitgleich steigt die Herzfrequenz an. Es kommt zu Fieber, die Atmung wird schneller und schwerer. Das Krankheitsgefühl ist ungewöhnlich stark. Patienten sind oftmals auch stark verwirrt. Ist eine Person in diesem Zustand, sollte sofort mit der Notfall-Versorgung begonnen werden.
Die Behandlung einer Sepsis
Um die Sepsis-Überlebenschancen zu garantieren, muss eine betroffene Person ins Krankenhaus gebracht werden. Obwohl die Versorgung in Deutschland sehr gut ist, wird die Diagnose der Sepsis oft spät getroffen. Ist der Ernst der Lage aber erkannt worden, wird sofort das Blut untersucht. Der Patient erhält ein Breitbandantibiotikum. Dadurch wird die Durchblutung und Beatmung sichergestellt.
Einige Sepsis-Patienten werden auch schutzintubiert, das bedeutet, dass sie in ein künstliches Koma versetzt werden. Die Organe werden durch Kreislauf-, Nierenersatz- und Gerinnungstherapie unterstützt. Diese Behandlung ist aufwändig und teuer. Hinzukommt, dass manchmal die Kapazitäten dafür fehlen.
Die Folgen einer Sepsis
Stehen die Sepsis-Überlebenschancen gut, muss normalerweise die Hälfte der Behandelten nicht mit irgendwelche Folgeerscheinungen rechnen. Die andere Hälfte hingegen kann nach etwa drei Monaten eine neue Infektion erkennen. Diese kann zu Nierenversagen oder kardiovaskulären Problemen führen. Das bedeutet es kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen.
Doch das ist noch nicht alles: Manche Patienten leiden auch später noch an funktionellen, kognitiven und psychischen Schäden. Dazu gehören Lähmungen, Depressionen oder auch Angststörungen. Daher ist es im Interesse eine Sepsis zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen. Dadurch erhöhen sich die Sepsis-Überlebenschancen.
Fazit: Die Überlebenschancen einer Sepsis sind gut
Normalerweise brauchst du dir keine Sorgen um die Sepsis-Überlebenschancen zu machen. Doch in Zeiten des Coronavirus sind viele Krankenhäuser nicht ausreichend ausgestattet, um die hohe Anzahl der Erkrankten zu versorgen. Wie gefährlich das Coronavirus ist, lässt sich nur schwer einschätzen. Ein Video zeigt, mit welchen Anzeichen du zu kämpfen hast.