Ein supermassives Schwarzes Loch ist eine beispiellose Naturgewalt für sich. Die gewaltigen Singularitäten finden sich in den Zentren der meisten Galaxien wieder, halten diese zusammen, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Plasma-Ausbrüche sind Teil dieser Risiken. Dabei handelt es sich um hochenergetische Strahlen, die von aktiven Galaxienkernen (AGNs aus dem Englischen active galactic nucleus) ins All gefeuert werden.
Schwarzes Loch: Forscher beobachten Plasma-Ausbruch
Dem Forscherteam des Boston University Blazar Program gelang eine beispiellos detaillierte Aufnahme. Sie hielten einen Blazar fest. Dabei handelt es sich um eine Unterklasse der AGNs, die um ein Vielfaches mehr Strahlung abgeben als herkömmliche Galaxien. Experten vermuten, dass Blazare aus Quasaren entstehen, die während ihrer Rotation Magnetfelder aufbauen, wodurch Material aus der Umgebung des Schwarzen Lochs in zwei Jets herausgeschossen wird.
„Vieles von dieser Materie ist dazu bestimmt, den Ereignishorizont zu überqueren und niemals zurückzukehren, aber einiges davon kann entlang jener starken Magnetfeldlinien abgeschossen werden, die das Schwarze Loch durchziehen, und das ist es, was der Strahl ist“, sagte Dr. Ziri Younsi vom University College London, ein Mitautor der Studie. Einer dieser beiden Strahlen richtet sich dabei direkt in Richtung der Erde aus.
Aufgenommen wurde das Ereignis am Schwarzen Loch übrigens mit Hilfe des Event Horizon-Weltraumteleskops. Erst jüngst konnten Astronomen dank des Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) eine ganz ähnliche Beobachtung machen. Sie fingen hochfrequente Radiowellen auf, die von dem neuerwachten Quasar MG J0414+0534 ausgestoßen wurden.