Da sich aufgrund seiner natürlichen Bedingungen bislang niemand dem Erdkern nähern konnte, sind Wissenschaftler auf Experimente und Gedankenspiele, die zur Klärung dessen, was sich eigentlich in ihm abspielt, angewiesen. Jüngst zeigte ein Versuch aus Japan, was im Inneren unseres Planeten eigentlich mit Eisen geschieht.
Experiment zeigt den Einfluss des Erdkerns auf Eisen
Mit der Hilfe einer Diamantpresse können verschiedene Materialien extrem stark komprimiert werden. Eine solche wurde nun auch in einem Experiment des Teams rund um den japanischen Wissenschaftler Yasuhiro Kuwayama von der Universität Tokyo verwendet, um herauszufinden, welchen Einfluss der Druck des Erdkerns auf Metalle wie Eisen eigentlich genau hat. Das Gerät simuliert dabei einen Druck, der mit dem unseres Erdinneren vergleichbar ist.
Bei dem Experiment konnten teilweise extreme Beobachtungen gemacht werden. Das flüssige Eisen wurde mittels der Diamantpresse einem Druck ausgesetzt, wie er auch im äußeren Erdkern vorzufinden sein dürfte. Ganze 116 Gigapascal wirkten auf das Metall ein, welches dabei eine Dichte von zehn Tonnen pro Kubikmeter annahm und sich auf sagenhafte 4.000 Grad Celsius erhitzte.
Ergebnisse weichen von bisherigen Schätzungen ab
Dank einer gut gebündelten Röntgenstrahlung eines sogenannten Synchrotrons, die sogar teilweise in die Probe eindringen konnte, war es den Wissenschaftlern möglich, derartige Feststellungen zu machen. Die erfassten Untersuchungen weichen sogar von bisherigen Schätzungen zu den Bedingungen, die uns im Erdkern erwarten, ab. Laut den Studien, die im Fachmagazin Physical Review Letters veröffentlicht wurden, ist die Dichte des flüssigen Eisens bei einem höheren Druck sogar rund acht Prozent größer, als die Masse im Erdäußeren.
Warum es im Erdkern gelegentlich zu Schneefall kommen kann, erfährst du ebenfalls bei uns. Eine andere unglaubliche Entdeckung lässt die Forscher derweil am Alter der Erde zweifeln.