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Coronavirus-Impfung: Sind Lamas die wahren Helden in der Krise?

Nach einer Coronavirus-Impfung suchen Forscher aus aller Welt schon seit Monaten. Lamas könnten eine Lösung bieten.

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Bei der Erforschung eines Heilmittels könnten Lamas mit ihren Corona-Antikörpern einen wesentlichen Beitrag leisten. Foto: iStock/Grafissimo

Das Coronavirus zieht sich durch das Jahr 2020 und zieht nun schon seit mehreren Monaten eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. Entsprechend angestrengt suchen Wissenschaftler aus aller Welt nach Mitteln, die zur Behandlung oder gar Ausrottung des gefährlichen Virus dienen könnten. Dass potenzielle Coronavirus-Impfungen dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen, ist bekannt. Doch wie genau passen Lamas in dieses chaotische Bild?

Coronavirus-Impfung: Wie Lamas die Welt retten könnten

Auf dem Weg zur Coronavirus-Immunität gehen Forscher die unterschiedlichsten Wege. Viele davon haben sich bereits als vielversprechend herausgestellt. Nun bekommen die Teams außerdem unverhoffte Verstärkung – durch Lamas. Ja, die Rede ist von den spuckenden Paarhufern aus der Familie der Kamele. Zwar sind sie nicht unbedingt die talentiertesten Mediziner, in Sachen Coronavirus-Impfung leisten sie jedoch ihren Beitrag.

Schon in der Vergangenheit haben Lamas das Interesse der medizinischen Forschung geweckt. Sie tragen Antikörper, die im Kampf gegen die Grippe und sogar das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) helfen sollen. Schon 2016 hatten sich Forscher den Immunglobulinen der Tiere angenommen, um mit ihrer Hilfe Heilmittel für MERS und SARS, also Vorgänger des Coronavirus Covid-19, zu entwickeln.

Dasselbe Team hat auch nun ein Auge auf die potenziellen Corona-Antikörper geworfen und bereits erste Tests durchgeführt. Zumindest unter Laborbedingungen scheint es, als seien die Abwehrstoffe dazu in der Lage, SARS-CoV-2 innerhalb von Zellkulturen zu „neutralisieren“. Damit stellen die Immunglobuline als mögliche Grundlage für einen Coronavirus-Impfstoff auf.

Lamas: Das unterscheidet unsere Corona-Antikörper von ihren

Im Allgemeinen „sind Antikörper kleine, Y-förmige Strukturen, die sich an Krankheitserreger wie das Coronavirus anlagern und es für unsere Abwehrzellen leicht machen, sie zu finden“, erklärt Dr. Waleed Javaid, Direktor für Infektionsprävention und -kontrolle am Mount Sinai Downtown in New York City. Er ist selbst nicht an der Studie beteiligt, hat sich jedoch eindringlich mit der Arbeit seiner Kollegen von der University of Texas auseinandergesetzt.

Während wir Menschen lediglich eine Art von Corona-Antikörpern produzieren, wenn wir dem Virus ausgesetzt werden, verfügen Lamas über zwei. Eine von ihnen ist potenziell besser in der Lage, SARS-CoV-2 zu erkennen und anzugreifen. „Sie waren in der Lage, kleine Antikörper zu finden, die für das Coronavirus etwas genauer sind“, sagt Dr. Javaid. „Sie glauben, dass [diese Antikörper] vorteilhafter sein könnten“.

Allerdings sind die US-Forscher längst nicht die einzigen, die unkonventionelle Wege zur Entwicklung eines Heilmittels gehen. So arbeiten nicht alle Studien zur Entwicklung einer Coronavirus-Impfung auch mit dem Corona-Antikörper. Hoffnung macht auch die Erforschung des ersten effektiven Corona-Medikaments Remdesivir, dessen Wirksamkeit nun auch von Medizinern bestätigt wurde.

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