Die heidnische Kultstätte Stonehenge in der Nähe des englischen Amesbury zählt zu den geheimnisvollsten Touristenattraktionen Großbritanniens und wurde bereits im Jahr 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Noch immer lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, welchen Zweck Stonehenge genau erfüllte, obgleich Forscher mittlerweile einige zentrale Fragen zu dem Bauwerk beantworten können. Bereits im letzten Monat traten beispielsweise neue Details zur Bauweise des Steinkreises zutage – ein Foto liefert einen entscheidenden Hinweis auf eine Gemeinsamkeit mit dem Baukastensystem Lego.
Stonehenge: Des Rätsels Lösung bleibt verborgen
Zahlreiche Theorien ranken sich um die Steinformation Stonehenge auf der Hochebene von Salisbury, die aus einem ringförmigen Erdwall, in dessen Innerem sich zahlreiche, um den Mittelpunkt gruppierte Formationen aus bearbeiteten, riesigen Steinenkolossen, auch Megalithen genannt, befinden.
So wurde das gigantische Bauwerk lange den Druiden zugeschrieben, doch auch die Möglichkeit, das Monument sei eine ehemalige Kultbühne mit Menschenopfern, ein Druidentempel, der Krönungsort dänischer Könige, ein Himmelsobservatorium – oder gar das Werk des Zauberers Merlin – stand einst zur Debatte. Welchen Zweck Stonehenge tatsächlich erfüllte, lässt sich noch immer nicht genau bestimmen. Mit einiger Gewissheit lässt sich nur sagen, dass die Anlage zeremoniell genutzt wurde
Die Steinformation entstand über Generationen
Hinsichtlich der Bauweise des Steinkreises sind Forscher um einige Erkenntnisse reicher und können mittlerweile nachweisen, dass die Anlage nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern über eine Spanne von mehreren hundert Jahren entstand. Der älteste Teil der Anlage datiert auf etwa 3000 Jahre vor Christus und bestand aus einem kreisförmigen Erdwall und einem Graben. Für den Bau wurden 56 Löcher ausgehoben, die eventuell Holzpfeilern als Verankerung dienten. Womöglich wurden diese außerdem als Opfergruben genutzt. Die Erbauer verwendeten Hirschgeweihe als Spitzhacken, Schulterblätter von Rindern als Schaufeln.
Die riesigen Felskolosse wurden erst hunderte Jahre später, etwa um 2500 v. Chr., hergebracht und bestehen aus zwei unterschiedlichen Gesteinsarten. Die größten Blöcke bestehen aus Sarsen, einem extrem harten Sandstein. Daneben gehören kleinere Blausteine zu dem Monument. Dieses vulkanische Gestein ist in Großbritannien einzig in den Preseli-Bergen in Südwales zu finden, ganze 385 Kilometer von Stonehenge entfernt.
Stonehenge und Lego
Im April 2020 teilte die Organisation, die Stonehenge verwaltet, via Twitter ein Foto, das weitere Details zum Mechanismus der Bauweise des Steinkreises offenbart:
„Dies ist eine selten zu sehende Spitze eines der riesigen Sarsensteine“, schreibt der Stonehenge-Twitter-Account. Auf dem Foto kann man deutlich erkennen, dass der Stein oberhalb sogenannte „Zapfen“ besitzt. Der dazu genau horizontale Sturzstein habe die dazu passenden Einstecklöcher, somit konnten die Steine ineinander geschoben werden. Diese Bauweise erinnert „an die beliebten Bauklötze des Spieleklassikers Lego“, frolockt der Account.
Das Prinzip der Bauweise offenbart sich demnach als erfolgreich, denn von den kreisförmig aufgestellten Steinen sind aktuell noch fünf der hufeisenförmigen Steinkonstruktionen erhalten.
Fazit: Überspitzer Vergleich
Zwar ist der Vergleich des Monuments Stonehenge und des Spieleklassikers natürlich eher überspitzt, doch diese Gemeinsamkeit der Bauweise der Steine ist definitiv interessant. Auch scheint es erstaunlich, dass noch immer weitere Details des mysteriösen Monuments an die Öffentlichkeit treten – vielleicht werden eines Tages alle Geheimnisse der Kultstätte gelüftet sein. Das Unternehmen macht in letzter Zeit übrigens eher mit lustigen Aktionen auf sich aufmerksam. So wurde nicht nur Teslas Cybertruck verspottet. Mit seiner ganz eigenen Version des faltbaren Smartphones hat Lego sich außerdem kürzlich über Hersteller wie Samsung lustiggemacht.