Es klingt doch verlockend: Könnte der nächstgelegenste Exoplanet der Erde, Proxima b, außerirdisches Leben beherbergen? Einige Wissenschaftler nehmen an, dass der Planet bewohnbar wäre. Doch andere wiederum sehen ein großes Problem, um dort Leben zu ermöglichen: Intensive Röntgenstrahlen. Jetzt scheint es ein Radiosignal vom Proxima Centauri zu geben, das Forscher sich bislang nicht erklären konnten.
Außerirdisches Leben auf Proxima b: Ja oder nein?
Röntgenstrahlen, die vom Stern Proxima Centauri stammen, bombardieren den Expolaneten Proxima b. Erst Mitte 2020 wurde der Himmelskörper in seiner Echtheit bestätigt. Im Anschluss häuften sich Argumente, wieso genau dort außerirdisches Leben existieren könnte. Doch der Exoplanet ist seinem Stern 20-mal näher, als die Erde der Sonne. Dennoch ist das Energieniveau, das der Planet durch Proxima Centauri erhält, dem unseres Planeten sehr ähnlich.
Genau diese Erkenntnis überzeugt viele Wissenschaftler davon, dass dort flüssige Ozeane und andere Wasserquellen existieren können. Gute Voraussetzungen für außerirdisches Leben. Oder sogar Leben, wie wir es auf der Erde kennen. Doch ob dies möglich ist, hängt vor allem davon ab, ob dort auch eine Atmosphäre vorhanden ist. Diese müsste so stark sein, dass sie das 400-fache der Röntgenstrahlen abwehrt, die auch unsere Erde erreichen.
Suche nach lebensfähiger Atmosphäre auf Proxima b
Denn genau das macht Leben auf der Erde möglich. Unsere Atmosphäre hält die gefährliche Strahlung aus dem Weltall ab. Auch wenn es uns auf diese Weise natürlich auch schwerfällt, Signale aus dem All wahrzunehmen. Doch ohne diesen Schutz wäre Leben auf der Erde nicht möglich. Die Frage, ob eine solche Atmosphäre auf Proxima b besteht, ist noch nicht geklärt. Wenn dem so wäre, müsste sie auch alle wichtigen Elemente enthalten, die das außerirdische Leben unterstützt.
Ein Radiosignal vom Nachbarplaneten Proxima Centauri
Am 18. Dezember 2020 berichtete die britische Zeitschrift The Guardian nun davon, das sie ein Radiosignal von Proxima Centauri, der direkt neben Proxima b liegt, erhalten hätten. Der schmale Strahl von Radiowellen wurde vom Parkes-Teleskop in Australien im April und Mai 2019 aufgefangen. Dies geschah während einer 30-stündigen Beobachtung durch das Teleskop. An der Analyse des Strahls sitzen die Wissenschaftler seitdem, haben aber immer noch keine einfach Erklärung für das Signal, wie etwa terrestrische Geräte oder einen vorbeifliegenden Satelliten.
Das Verwunderliche an dem Radiosignal und daher ein möglicher Beweis für außerirdisches Leben ist der Fakt, dass das Signal auf einem sehr schmalen Band des Radiospektrums liegt, das 982,002 Megahertz entspricht. Diese Region ist eigentlich unberührt von Übertragungen durch menschengebaute Satelliten und Raumfahrzeuge. Seitdem wurde das Signal (inzwischen benannt als BLC1, kurz für „Breakthrough Listen Candidate 1“) aber auch nicht mehr beobachtet und eine Erklärung konnten die Wissenschaftler noch nicht finden. Anfang 2021 sollen die ersten Studienergebnisse durch die Hauptautorin Sofia Sheikh von der Penn State University veröffentlicht werden..
Bislang ist unklar, ob Leben auf anderen Planeten im Universum auch Sauerstoff atmen. Um eine Antwort darauf zu finden, ob Proxima b oder Proxima Centauri Leben beherbergen, müssen die Instrumente auf der Erde wohl noch etwas weiterentwickelt werden. So können Forschungen zu Atmosphäre des Exoplaneten angestellt werden. Erst dann können wir mehr dazu erfahren. Proxima b wirft für Forscher aber noch weitere Fragen auf. Bei der Suche nach außerirdische Leben sollten wir vor allem darauf achten.