Die Sache mit den Außerirdischen ist ein heikles Thema. Lange wird schon dazu geforscht, ob Leben auch außerhalb der Erde existiert und ob vielleicht sogar intelligentes Leben, also ähnlich zu uns Menschen, existieren könnte. Bisher wurden noch keine Beweise für Aliens gefunden. Trotzdem wollen Forscher die Menschheit auf den Erstkontakt vorbereiten. Vor allem, wenn die Außerirdischen unsere Erde besuchen sollten, müssen wir vorbereitet sein. Mit der Kreation eines sicheren Kontaktes zwischen Menschen und Aliens soll sich die Exosoziologie beschäftigen. So muss der Kontakt laut Forschern ablaufen, damit es nicht zu einer Auslöschung der Menschheit kommt.
Exosoziologie: Anleitung für Kontakt zu Außerirdischen
Die Existenz von Außerirdischen wurde zwar nicht bewiesen, sie wird jedoch stark vermutet. Wenn man bedenkt, dass allein in unserer Milchstraße 100 Milliarden weiterer Sonnensysteme existieren könnten, dann scheint der Gedanke, dass nur die Erde Leben beherbergt, irgendwie befremdlich. Deswegen wird auch so viel in die Suche nach Außerirdischen investiert. Doch was ist, wenn die Außerirdischen uns zuerst finden und vielleicht sogar die technischen Möglichkeiten haben, um der Erde einen Besuch abzustatten? Dann könnte die Menschheit ganz schön in Schwierigkeiten kommen. Zumindest, wenn wir nicht richtig vorbereitet sind.
Doch wie sieht so eine Vorbereitung aus? Wie können wir uns vor einem fatalen Erstkontakt mit außerirdischen schützen? Darüber debattiert die Exosoziologie: ein Zweig der Soziologie, der sich mit dem sozialen Verhalten gegenüber außerirdischen Wesen beschäftigen soll. Das Forschungsgebiet möchte vor allem der Wissenschaftler Michael Schetsche von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg vorantreiben. Er glaubt nämlich, dass uns Atomwaffen und Co. nicht schützen werden, da die außerirdische Spezies uns ohnehin überlegen sei, wenn sie es schafft, die Erde zu besuchen.
Gespräche statt Waffen: So sollen wir mit Aliens umgehen
Eine Atomwaffe abzufeuern wäre wohl das schlimmste, was die Menschheit bei einem Erstkontakt machen könnte. Was wenn die Aliens Angst bekommen und deswegen die komplette Erde vernichten? Doch genau das könnte passieren, wenn die Weltbevölkerung sich vorher keine Gedanken dazu macht, wie so ein Kontakt verlaufen könnte. Es seien Fragen zu klären wie zum Beispiel, wer überhaupt mit dem außerirdischem Besuch ins Gespräch kommen sollte. Soll das von einem Vertreter der Vereinten Nationen übernommen werden? Oder der EU? Was wenn die USA sich das Mikro schnappt und plötzlich Donald Trump mit der außerirdischen Spezies ins Gespräch kommt?
All diese Kommunikationswege müssen laut Schetsche geklärt werden, damit kein Land auf der Erde eigene Maßnahmen einleitet und so die Außerirdischen womöglich bedroht. Eine Bedrohung könnte schließlich dazu führen, dass der extraterrestrische Besuch Angst bekommt und uns mit außerirdischen Waffen auslöscht.
Eine Begegnung zwischen einer stärkeren und einer schwächeren Spezies nennt man einen asymmetrischen Kulturkontakt. Diese Art von Kontakt hat es auch schon auf der Erde gegeben, zum Beispiel als die Kolonisten den Ureinwohnern Amerikas zum Verhängnis wurden. Nicht nur durch ihre Waffen, sondern auch durch die mitgebrachten europäischen Krankheiten, die massenhaftes Sterben unter den Ureinwohnern verursachten.
Wie kann die Exosoziologie gefördert werden?
Michael Schelte macht im Interview mit Spektrum deutlich, wieso die Forschung zur Exosoziplogie noch nicht gefördert wird. Sowohl von den Soziologen als auch von der Seite der Politik wird keine Notwendigkeit in der Erforschung des Erstkontakts zu Außerirdischen gesehen. Es gäbe schließlich noch keine Beweise dafür, dass außerirdisches Leben überhaupt existiert. Michael Schetsche versucht hoffnungsvoll zu bleiben. Vielleicht hätten die Aliens genug soziale Intelligenz, um auf eine gewaltsame Panikattacke der Menschheit zu reagieren.
Vielleicht ist aber schon die Zeit gekommen, um in die Forschung über den Kontakt mit Außerirdischen zu investieren. Immerhin vermuten Forscher jüngst, dass es gleich mehrere Alienarten im Universum gibt. Eine Forscherin glaubt sogar daran, dass es außerirdisches Leben auf der Erde längst gibt.