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Coronavirus: Studie stellt eine große Hoffnung in Frage

Die Frage, ob wir uns gegen das Coronavirus ausreichend wappnen können, wird von einer aktuellen Studie etwas anders ausgelegt. Bestehenden Vermutungen verpasst sie zumindest einen Dämpfer.

Coronavirus-Warnkordonband und Mann im Schutzanzug
Ist die Corona-Quarantäne-Pflicht wirklich sinnvoll? Foto: iStock.com/D-Keine

Die Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffes soll am Ende dazu führen, dass Menschen Corona-Antikörper entwickeln und gegen den Erreger immun werden. Die Rede ist oft auch von einer „Herden-Immunität“, die sich mit der Zeit entwickeln könnte. Eine aktuelle Studie fordert die Hoffnung auf eine langfristige Wirkung einer Impfung allerdings gerade heraus.

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Forscher aus Kiel und Oslo haben untersucht, wie sich die Blutgruppe auf den Verlauf der Krankheit auswirkt. Nach ersten Ergebnissen gibt es ein höheres Risiko für Menschen mit einer bestimmten Blutgruppe.

Coronavirus-Impfstoff: Darum könnte er am Ende kaum helfen

Woran manche Experten wie der US-amerikanische Arzt Dr. Anthony Fauci glauben, ist eine Immunität gegen Covid-19, die durch Corona-Antikörper hervorgerufen wird und bis zu zwölf Monate vorherrschen könnte. Ein Coronavirus-Impfstoff wäre in der Lage, die Entwicklung solcher Antikörper im Menschen anzuregen.

Eine neue Studie aus China verleiht den bestehenden Vermutungen zur Dauer einer Immunität jedoch einen Dämpfer. So sollen Corona-Antikörper den verantwortlichen Forschern zufolge zumindest bei asymptomatischen Patienten maximal zwei bis drei Monate gegen das Virus ankämpfen. Damit wäre der Schutz durch einen Coronavirus-Impfstoffs zeitlich deutlich eingeschränkter.

Hat ein Coronavirus-Impfstoff keine Chance?

Laut der einleitenden Zusammenfassung der Analyse, die in „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, konnte beobachtet werden, „dass neutralisierende Antikörper bei einem hohen Anteil an Personen, die sich von einer SARS-CoV-2-Infektion erholt haben, innerhalb von 2-3 Monaten nach der Ansteckung zurückgehen. In einer anderen Analyse (…) zeigten vier Patienten den Rückgang neutralisierender Antikörper etwa 6-7 Wochen, nachdem die Krankheit einsetzte. Auch ein mathematisches Model deutet die kurze Dauer von Immunität nach einer SARS-CoV-2-Infektion an.“

Die gute Nachricht: Dass die Zahl der Corona-Antikörpern abnimmt, ist nicht gleichbedeutend mit einer höheren Wahrscheinlichkeit, sich erneut mit Covid-19 anstecken zu können. So wie ein Coronavirus-Impfstoff würde nämlich auch das Immunsystem nach einer ersten Erkrankung dafür sorgen, die nötigen Antikörper zu produzieren, weil es sich an den Erreger „erinnern“ kann. Diese Fähigkeit wurde laut der New York Times in der chinesischen Studie nicht berücksichtigt.

Weitere Forschung nötig

Untersucht wurden 37 asymptomatische Covid-19-Patienten und 37 Personen, die Coronavirus-Anzeichen zeigten. Ersteren konnte eine geringere Immunreaktion in Form von schneller abnehmenden Corona-Antikörpern nachgewiesen werden. Ob die Erkenntnisse daraus wirklich haltbar sind, wird sich zeigen. Es gibt Studien, die dem entgegen stehen und besagen, dass selbst ein geringer Anteil an Corona-Antikörpern vor einer Neuinfektion schützen kann, wie die New York Times weiter berichtet.

Auf die Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffes wird die Studie höchstwahrscheinlich keinen Einfluss haben. Jedoch könnte sie dazu führen, Methoden wie „Immunitätspässe“ und Corona-Antikörper-Tests überdenken zu müssen. Immerhin gibt es zahlreiche Menschen, die sich infizieren, aber keine Coronavirus-Anzeichen zeigen. Erkennen kannst du eine solche Erkrankung vor allem an eher ungewöhnlichen Coronavirus-Anzeichen. Sie sollen zudem gefährlicher für andere sein.

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