Forscher des Max-Planck-Instituts untersuchen gegenwärtig, ob eine einfache Pflanze im Kampf gegen Covid-19 helfen kann. Für Ärzte würde dies eine Möglichkeit bedeuten, die es bisher noch nicht gibt: Eine wirksame Coronavirus-Behandlung. Geforscht wird dabei mit Blick auf bekannte Malaria-Medikamente.
Coronavirus-Behandlung: Diese Pflanze könnte ein tragende Rolle spielen
Laborstudien an den Zellen einer einfachen Pflanze sollen Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung sowie dem US-Unternehmen ArtemiLife Inc. und medizinischen Forscherinnen und Forschern in Dänemark und Deutschland zeigen, ob sich diese für eine Coronavirus-Behandlung eignen. Im Fokus der Forschung steht der einjährige Beifuß, Artemisia annua, aus dem sich sogenanntes „Artemisinin“ gewinnen lässt.
Behandlungen mit dem Extrakt beziehungsweise mit Artemisinin-Derivaten gehören dem Institut zufolge bisher zur weltweiten Standardprozedur bei Malaria-Erkrankungen. Aber auch für die frühere Coronavirus-Behandlung des SARS-CoV-Virus aus dem Jahr 2005 kam der Wirkstoff zum Einsatz und zeigte laut chinesischen Studien eine hohe Wirksamkeit.
So wird zu Beifuß und Corona geforscht
Da sich das gegenwärtig ausbreitende Coronavirus und das Virus von 2005 sehr ähnlich sind, vertreten die Wissenschaftler die Ansicht, dass auch Pflanzenextrakte aus einjährigem Beifuß und Artemisinin-Derivate im Rahmen einer möglichen Coronavirus-Behandlung gegen den Erreger getestet werden sollten. Zu diesem Zweck werden aktuelle Zellstudien in Forschungseinrichtungen in Dänemark und Deutschland durchgeführt.
Dazu isolieren die Forscher unter anderem reine Derivate wie Artemisinin aus der Pflanze oder nutzen den Pflanzenextrakt für ihre Untersuchungen. Das beteiligte US-Unternehmen ArtemiLife Inc.stellt dabei das benötigte Pflanzenmaterial zur Verfügung. Nach eigener Aussage habe man „zusammen mit Landwirtschaftsexperten in Kentucky Artemisia annua studiert“ und angebaut. Erste klinische Studien zur potenziellen Coronavirus-Behandlung am Menschen sollen dem Portal Medmix zufolge mit Kaffees und Tees am akademischen medizinischen Zentrum der University of Kentucky beginnen.
Neben Forschungen zur pflanzlichen Coronavirus-Behandlung gibt es auch andere ungewöhnliche Ansätze. So könnte ein einfaches Hausmittel als Corona-Medikament dienen. Forscher sind zudem erst kürzlich über eine alternative Coronavirus-Behandlung gestolpert. Aber auch im Bereich der Immunforschung gibt es potenzielle Coronavirus-Impfstoffe, die recht speziell wirken.