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10 Mal tödlicher als Corona: Seltene Krankheit fordert in China immer mehr Opfer

Covid-19 ist nicht die einzige tödliche Krankheit, mit der Menschen gegenwärtig kämpfen. Eine zehnmal gefährlichere Infektion wird gegenwärtig in China beobachtet.

Weltkarte mit Infektionszahlen
Die Corona-Pandemie und die Corona-Ausbreitung verändern sich. Erste Anzeichen für eine zweite Welle gibt es schon. Foto: iStock.com/Thinkhubstudio

In der innere Mongolei wurde ein ganzes Dorf von den zuständigen Behörden abgeriegelt, nachdem ein Bewohner an der Beulenpest verstorben war. Am Sonntag wurde der Todesfall den Gesundheitsbehörden in Batou City gemeldet, der Verstorbene selbst war bereits am Donnerstag als infiziert registriert worden. Die Krankheit war im Mittelalter für den sogenannten Schwarzen Tod verantwortlich, der zwischen 1346 und 1353 in Europa geschätzte 25 Millionen Todesopfer forderte. Im Gegensatz zur aktuellen Corona-Pandemie ist ein weltweiter Ausbruch aufgrund bestehender Behandlungsmöglichkeiten aber ausgeschlossen.

10 Mal tödlicher als Corona: Seltene Krankheit fordert in China immer mehr Opfer

10 Mal tödlicher als Corona: Seltene Krankheit fordert in China immer mehr Opfer

Covid-19 ist nicht die einzige tödliche Krankheit, mit der Menschen gegenwärtig kämpfen. Eine zehnmal gefährlichere Infektion wird gegenwärtig in China beobachtet.

Zweite Gefahr neben der Corona-Pandemie?

Der an der Krankheit verstorbene Mann erlag laut offiziellen Angaben einem Zusammenbruch seines Kreislaufsystems, wie er sich mit der Beulenpest infizierte ist dagegen nicht bekannt, wie CNN berichtet. Um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern, wurde das Dorf Suji Xincun, in dem der Tote lebte, vorerst von der Außenwelt abgeschottet. Gegenwärtig sollen alle Wohnungen täglich desinfiziert werden. Bisherige Tests aller Dorfbewohner zeigen, dass sich bislang niemand weiter mit der Beulenpest angesteckt hat.

Der jüngste Fall ist nicht die erste Erkrankung an Beulenpest mit tödlichem Verlauf. Erst im Juli wurde im chinesischen Teil der Mongolei bei mehreren Personen eine Infektion mit der Krankheit festgestellt, wie ansässige Gesundheitsbehörden mitteilten. Den Berichten zufolge ist vor einiger Zeit auch ein mongolischer Teenager daran verstorben.

Wie die Associated Press berichtet, starb der 15-Jährige, nachdem er und einige Freunde ein infiziertes Murmeltier gegessen und sich so mit der Beulenpest infiziert hatten. Die beiden anderen Jugendlichen sowie 15 Personen, die mit dem Verstorbenen Kontakt hatten, waren zu diesem Zeitpunkt in medizinischer Behandlung, wie ein Sprecher des zuständigen Gesundheitsministeriums mitteilte. In der Gobi-Altai-Provinz, in der die Pest-Fälle aufgetreten sind, wurde Quarantäne verhängt.

Pest trotz Antibiotika tödlicher als Corona und Pandemie

Bisher handelt es sich anscheinend um Einzelfälle, die zudem anders als im Fall der gegenwärtig herrschenden Corona-Pandemie mit Antibiotika wie Streptomycin, Gentamycin, Tetracyclinen behandelt werden können, wie Netdoktor berichtet. Laut Weltgesundheitsorganisation und Robert-Koch-Institut beträgt die Sterblichkeitsrate der Pest dennoch selbst bei Behandlung mit Antibiotika noch zwischen achtund zehn Prozent. Die Sterblichkeitsrate, die im Rahmen der Corona-Pandemie eine Rolle spielt, soll Forschern zufolge bei geschätzt 0,68 Prozent liegen. Damit ist die Pest mehr als zehnmal verheerender als eine Covid-19-Erkrankung.

Unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde von Bayannur City berichtet die New York Times immerhin, dass sich auch ein vor dem jüngsten Todesfall mit der Pest infizierter Hirte in einem stabilen Zustand befände und in einem örtlichen Krankenhaus betreut werde. Die Behörde ordnete im Hinblick auf mögliche Übertragungsfälle zudem einen Alarm an, der Menschen in der Umgebung davor warnt, infizierte Tiere zu jagen, zu essen oder zu transportieren. Wie im aktuellen Todesfall seien demnach vor allem Murmeltiere gefährlich, weswegen tote oder erkrankte Nagetiere gemeldet werden müssten, um im Fall der Pest eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Pest spielt in Europa keine Rolle mehr

Dass sich die Pest schnell verbreiten kann und flächendeckend töten kann, hat die Krankheit bereits vor fast 700 Jahren beweisen. Wie damals überträgt sich der Erreger auch heute über Flöhe, die sich bei Nagetieren mit dem verantwortlichen Bakterium infizieren. Im chinesischen Teil der Mongolei, in dem der jüngste Pest-Fall festgestellt wurde, leben zahlreiche solcher Tiere.

In Europa spielt die Pest heute keine Rolle mehr. Wie im aktuellen Fall ist sie bis in die Gegenwart aber weiterhin in einigen Regionen Afrikas, Asiens sowie Süd-, Mittel- und Nordamerikas vertreten. Schon im November 2019 berichteten Behörden aus Peking von zwei mit der Lungenpest infizierten Personen, einer anderen Art der Pest, die vom selben Bakterium hervorgerufen wird. Weltweit gibt es der New York Times zufolge in begrenzter Zahl öfter Fälle von Pest. Allein in den USA sollen jährlich durchschnittlich sieben Infektionen gemeldet werden.

Die Lungenpest ist dabei die einzige, die sich wie das Virus der Corona-Pandemie durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch überträgt. Wird diese nicht behandelt, ist sie ausnahmslos tödlich. Eine der Corona-Pandemie ähnliche Ausbreitung der Krankheit ist dabei aber nicht möglich. Die Beulenpest hat dagegen eine geringere Sterblichkeitsrate von 30 bis 60 Prozent, sollte sie nicht behandelt werden. Die Pest ist dennoch längst nicht die einzige Plage, die wie Welt heimsuchen kann. Tödlich sind außerdem einige weitere Krankheiten.

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