Die Weiten des Universums halten einige Gefahren wie Sonneneruptionen oder kosmische Strahlung für uns bereit. Doch unser Schutzschild, das Magnetfeld der Erde, hält diese von uns fern. Eine Studie zeigt, dass sich das Erdmagnetfeld schneller verändert als bislang angenommen. Ganze zehn Mal schneller soll der Wandel stattfinden. Das könnte ein Zeichen für den Polsprung sein.
Magnetfeld der Erde im Wandel: Das könnte den Polsprung andeuten
Bei der neuen Studie wurde das flüssige Eisen, das etwa 3.200 Kilometer unter der Erdoberfläche liegt, beobachtet. Es hat Einfluss auf das Magnetfeld der Erde. Der äußere Kern der Metallschmelze erzeugt elektrische Ströme. Sie laden das Magnetfeld unseres Planeten auf. Für uns spielt das Erdmagnetfeld eine wichtige Rolle, weil es nicht nur als Schutzschild dient, sondern auch viele Geräte, die zur Navigationen dienen, beeinflusst.
Nun zeigt aber die neueste Studie, das unser bisherige Verständnis über das Magnetfeld der Erde fehlerhaft zu sein scheint. Es ändert sich zehnmal schneller, als die Änderungen, die bislang aufgezeichnet wurden. Für die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichte Arbeit wurde eine Computersimulation erschaffen, die den Felderzeugungsprozess nachahmt. Zudem wurde eine Rekonstruktion der Zeitvariationen des Magnetfeldes der Erde der letzten 100.000 Jahre angelegt.
Viel ist über den Polsprung nicht bekannt
Eine Änderung gab es zuletzt vor etwa 39.000 Jahren. Mit einer Verschiebung von 2,5 Grad pro Jahr, schreitet diese Änderung schneller voran als bislang angenommen. Durch einen Polsprung kam es vor 41.000 Jahren zu einer Umkehrung des Erdmagnetfeldes. Zu einem Polsprung kam es in regelmäßigen Abständen in der Geschichte der Erde. Das konnten Forscher schon länger an der magnetischen Zusammensetzung von alten Gesteinen erkennen. Die Metalle weisen unterschiedliche Polarisationen auf.
Viel wissen wir aber nicht über diese geomagnetische Umkehrung. Außer dass die Kompassnadel plötzlich in die andere Richtung zeigt. Für uns ist es aber wichtig, über einen solchen nahenden Moment Bescheid zu wissen, da unserer Erde in dieser Zeit anfälliger für radioaktive Elemente aus dem Weltall ist.Im letzten Jahrhundert hat das Magnetfeld der Erde etwa zehn Prozent seiner Stärke verloren. Besonders schwach ist es über dem Atlantik zwischen Afrika und Südamerika. Das Schwächeln ist ein Zeichen für den nahenden Polsprung. Unaufhaltsam bewegt sich der magnetische Nordpol weiter.
Über dem Südatlantik beobachtet die NASA gegenwärtig eine Anomalie im Erdmagnetfeld, die sich ausbreitet und bewegt.