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Coronavirus-Impfstoff: Erster Tester bricht sein Schweigen

Einer der ersten Tester eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffes hat berichtet, wie er das Verfahren und dessen Aussichten empfindet.

Spritze und Impfstoff
Forscher könnten Coronavirus-Impfstoffen eine Art Upgrade verpassen. Die Art

In den USA wurden die ersten Tests eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffes bereits durchgeführt. Vorläufige Ergebnisse waren vielversprechend, glaubt man Hersteller Pfizer. Noch spannender: In der Zwischenzeit meldete sich auch ein Tester zu Wort und berichtete von seinen Erfahrungen hinter den Kulissen.

So läuft die Suche nach dem Corona-Impfstoff

So läuft die Suche nach dem Corona-Impfstoff

Wenn möglichst viele Menschen gegen das Coronavirus immun sind, haben die Einschränkungen ein Ende. Ein Weg, das zu erreichen, ist ein Impfstoff. Forscher auf der ganzen Welt suchen danach.

Coronavirus-Impfstoff: Dieser Mann hat ihn bekommen

Der Coronavirus-Impfstoff, der erst vor wenigen Wochen erstmalig an Menschen getestet wurde, soll angeblich in der frühen Phase schon dazu führen, auf die gleiche Weise die Produktion von Antikörpern anzukurbeln wie es bei einer mit Covid-19 infizierten Person der Fall wäre. Einer der Tester dieser potenziellen Coronavirus-Impfung berichtete über seine Erfahrungen.

David Rach war einer der ersten Menschen, die an einem Testlauf für einen Coronavirus-Impfstoff teilgenommen haben. Dieser erfolgte unter der Aufsicht der Medizinischen Fakultät der Universität von Maryland im Mai 2020. Seit seiner Teilnahme steht er unter Beobachtung und hofft darauf, dass sein Körper die Infektion durch neu produzierte Antikörper erfolgreich bekämpfen kann.

Das passiert hinter den Kulissen

In einem Interview mit dem Fernsehsender WJLA in Washington erzählte Rach im Juli von seinen Erfahrungen, die er mit Humor nimmt. So lief er zwar nicht herum und würde „Türknäufe ablecken“, um herauszufinden, ob der Impfstoff wirke, er war jedoch froh, erste Erfolgsindikatoren beobachten zu können. Dennoch habe sich sein Verhalten nicht geändert. Rach trägt weiterhin eine Maske und achtet auf Abstand, wie er sagt. Immerhin ein wenig mehr Sicherheitsgefühl wäre nun sein Begleiter.

Er empfinde es aus seiner Sicht, aber auch aus Sicht eines graduierten Studenten der Immunologie aufregend, zu beobachten, dass möglicherweise im nächsten Jahr ein Coronavirus-Impfstoff versprochen und das Leben annähernd wieder normal werden kann. Zudem sei Rach erleichtert über das jüngste Update von Hersteller Pfizer, dass die Tests des Coronavirus-Impfstoffes tatsächlich Erfolge zeigten und zur Produktion von Antikörpern führten. Seine Freunde würden ihn unterdessen über Facebook anschreiben mit Nachrichten wie „Oh, dein Bild ist wieder in den Nachrichten“.

Jede Menge Forschung an Coronavirus-Impfstoffen

Rach selbst wusste bis zum Interview allerdings nicht, ob er zur Gruppe der Probanden gehört, die den tatsächlichen Coronavirus-Impfstoff oder ein Placebo erhalten haben, da es sich um eine Doppelblindstudie handelt. Er glaubte aufgrund einer körperlichen Reaktion auf die Injektion jedoch, er könnte einer der ersten Menschen sein, die gegen Covid-19 immun sind, ohne sich je infiziert zu haben. Im Oktober soll er erneut darauf untersucht werden, ob der Coronavirus-Impfstoff seine gewünschte Wirkung zeigt.

Während Pfizer bereits an Menschen testet, sind andere Forscher dabei, den Prozess rund um eine Injektion zu verbessern. So könnte es bald eine Corona-Impfung durch Übertragung über die Haut geben. Andere Wissenschaftler halten einen Coronavirus-Impfstoff dagegen sogar für überflüssig. Aber selbst wenn er dies nicht ist, kann auch die Wirkung eines zugelassenen Coronavirus-Impfstoffes noch ausbleiben.

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