Die durch den SARS-CoV-2-Erreger hervorgerufene Infektion stellt die Wissenschaft noch immer vor einige ungelöste Fragen. Auch der chronische Coronavirus-Verlauf stellt eine nicht unwesentliche Problematik dar. Nun berichten Überlebende, wie sie monatelang unter der Krankheit litten und wie sich das Virus bei ihnen äußerte.
Coronavirus-Verlauf: So äußert sich das „chronische Covid-19“
„Wir fühlen uns völlig im Stich gelassen“, berichtet Genevieve Danesi aus Antibes in Südfrankreich. Wiederholt sei die 36-Jährige von Ärzten nicht ernstgenommen worden, als sie sich mit ihren Symptomen meldete. „Vom Anfang bis zum 70. Tag war es wie ein Jo-Jo mit Rückfällen und neuen Symptomen. Es war wie russisches Roulette jeden Morgen.“
Die junge Unternehmerin ist mit ihrem Coronavirus-Verlauf längst nicht allein. Nicht nur kommt es gelegentlich zu unbedachten Fehldiagnosen, sondern auch stellt die fehlende Behandlung an sich ein großes Problem dar – vor allem dann, wenn Betroffene selbst die Krankheit nicht ernstnehmen.
„Was wir aber wissen, ist, dass es eine bestimmte Anzahl von Menschen gibt, die bei einigen mit schweren, bei anderen mit weniger schweren Formen an dem Virus erkranken und wochenlang Symptome haben“, sagt auch Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran in einem Fernsehinterview.
Chronischer Coronavirus-Verlauf: Das steckt dahinter
„Die Forschung zur Dokumentation verschiedener Anzeichen von ‚Chronischem COVID‘ oder ‚Long-COVID‘ steht erst am Anfang“, erklärt Danny Altmann. Er ist Professor für Immunologie am Imperial College London. „Die extrem vielfältigen Symptome können ganz unterschiedlich verlaufen. Das bedeutet, dass selbst Menschen mit leichten Symptomen dauerhafte Gewebeschäden oder eine Immunreaktion haben könnten, die fast wie ein Syndrom abläuft.“
Zudem kann ein schwerer Coronavirus-Verlauf, chronisch oder nicht, zu gefährlichen Hirnschäden führen. Es bleibt also abzuwarten, wann der erste Coronavirus-Impfstoff bereit für den Markt ist.