Im Jahr 2005 entwickelte das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) die sogenannten RCP-Szenarien, welche die Folgen sowie das Ausmaß des Klimawandels darstellen und prognostizieren. Ebendiese Szenarien offenbaren, inwieweit unser Planet, beruhend auf den jeweils verfolgten Klimaschutzbemühungen, einem zusätzlichen Strahlungsantrieb und demnach einer erhöhten Treibhauswirkung ausgesetzt sein wird. Doch weder die Corona-Pandemie noch die von den Ländern beschlossenen Emissionsminderungen werden laut aktueller Berechnungen das Weltuntergangs-Szenario RCP 8.5 abwenden können, das in der Vergangenheit als extrem, alarmistisch und sogar irreführend ausgewiesen wurde.
Das Ende unser Zivilisation: Globale Erwärmung erreicht alarmierendes Ausmaß
Ist ein Weltuntergang in der fernen Zukunft unabdingbar? Laut einer aktuellen Studie, die von einem Forscherteam um Studienleiter Christopher Schwalm vom Woods Hole Research Centre in Falmouth in Großbritannien in der Fachzeitschrift „Verfahren der Nationalen Akademie der Wissenschaften“ veröffentlicht wurde, beschreibt das trostlose „Worst-Case“-Szenario RCP 8.5 die Treibhausgas-Entwicklung der vergangenen 15 Jahre am eingängigsten.
Ebendieses Katastrophenszenario beschreibt eine Weltwirtschaft, die einen hohen, primär über fossile Brennstoffe gedeckten Energieverbrauch aufweist und die in der Zukunft keine weiteren Klimaschutzziele in Erwägung zieht. Die Zahl 8,5 bezieht sich in diesem Fall auf einen zusätzlichen Strahlungsantrieb von 8,5 Watt pro Quadratmeter bis zum Jahr 2100. Ein solcher Strahlungsantrieb ginge mit einer Erwärmung von 3,3 bis 5,4 Grad bis zum Jahr 2120 einher.
Im Rahmen ihrer Prognose ermittelte das Team um Schwalm den Strahlungsantrieb der besagten Kohlendioxidemissionen und bezog außerdem die bisherigen weltweiten Klimaschutzpläne mit ein. Das Ergebnis ist erschreckend: Der Unterschied zwischen der RCP-Prognose und den tatsächlichen Emissionen in den Jahren 2005 bis 2020 beträgt laut der Berechnungen nur etwa ein Prozent.
Trostloses Szenarien für 2030 und 2050
Laut der Wissenschaftler könnte das Klima bis zum Jahr 2050 demnach eher dem RCP 8.5 folgen als den weiteren, gemäßigteren Klimawandel-Szenarien. Selbst, wenn Staaten den Emissionsminderungen und somit ihren Umweltverpflichtungen folgen, erscheint eine Katastrophe unabdingbar. Denn: Die weltweiten Emissionen werden den Ergebnissen zufolge bereits im Jahr 2030 ziemlich genau zwischen den Szenarien RCP 4.5 und RCP 8.5 liegen. Dies entspricht Werten um 76,7 Gigatonnen CO2 unter RCP 8.5 oder um 88,1 Gigatonnen CO2 über RCP 4.5.
Bisherige Klimaschutzverpflichtungen steuern für das Jahr 2050 dementsprechend einen Kurs an, der nochmals näher an dem Weltuntergangs-Szenario RCP 8.5 liegt. Es fehlen lediglich 234 Gigatonnen CO2, die die Welt ausstoßen müsste. Das Abtauen des Permafrosts, zunehmende Waldbrände oder Bodenveränderungen, die ihrerseits zum Ausstoß von Treibhausgasen beitragen, könnten das extreme Szenario obendrein negativ befachen, so Scinnex.
Trotz der enormen Kritik an dem alarmierenden Katastrophen-Szenario scheint dieses momentan am besten dazu geeignet, die Klimaentwicklung bis zum Jahr 2050 realistisch darzustellen. Unsere Zukunft sieht dementsprechend düster aus, denn die Artenvielfalt unseres Planeten ist ebenso bedroht. Der Weltuntergang kommt eventuell weitaus früher als bislang angenommen. Denn ein am MIT entwickeltes Computer-Programm sagt voraus, dass wir 2040 das Ende unserer Zivilisation erleben. Und auch nach der Corona-Pandemie droht und ein Weltuntergangs-ähnliches Szenario, warnen Forscher.