Ein Asteroideneinschlag gehört zu jenen Phänomenen, denen sich wohl keine uns bekannte Spezies entziehen kann. Die schiere Zerstörungskraft eines Impakts spiegelt sich jedoch nicht nur in der Geschichte unserer Erde wieder. Tatsächlich haben Forscher nun nämlich den scheinbar größten Einschlagskrater unseres Sonnensystems entdeckt – auf dem Jupitermond Ganymed.
Asteroideneinschlag: Kolossaler Krater zeugt von Impakt
Bei Ganymed handelt es sich nicht nur um den größten und massereichsten Mond unseres Sonnensystems – er erzeugt sogar ein eigenes Magnetfeld – sondern auch um einen Himmelskörper mit einer erstaunlichen Geschichte. Gräben, Verwerfungen und weitere geologische Merkmale weisen auf einen Asteroideneinschlag hin, wie ihn unser Sonnensystem bis dato nicht gesehen hat.
Einige der konzentrischen Ringe, die die Oberfläche des Galileischen Mondes speisen, weisen Durchmesser von mehr als 7.000 Kilometern auf. Gemeinsam mit seinem Team hat sich der japanische Planetologe Naoyuki Hirata von der Universität Kōbe der Ganymeds Geschichte genauer angenommen und ist dabei auf einige spannende Besonderheiten gestoßen.
Vernarbtes Terrain: Ganymed liefert neue Erkenntnisse
Die Oberfläche von Ganymed wird in zwei Bereiche dunklen und hellen Terrains unterteilt. Das dunkle Terrain ist extrem alt und weist viele verbliebene Krater sowie Trogformationen auf, während das helle Terrain vergleichsweise jung ist und kaum Krater aufweist. Diese beiden Geländetypen sind nicht kohärent angeordnet und zufällig über das gesamte Ganymed-Gelände verteilt.
Mit einer radialen Ausdehnung von rund 7.800 Kilometern entdeckten Hirata und seine Kollegen zudem ein weiteres, atemberaubendes Merkmal: einen Mehrringkrater, der den bisherigen Spitzenkandidaten vom Thron stößt und auf einen verheerenden Asteroideneinschlag vor gut vier Milliarden Jahren hindeutet. Der Valhalla-Krater auf dem Nachbarmond Callisto galt bislang mit einem Durchmesser von 1.900 Kilometern als größte Impakt-Narbe unseres Sonnensystems.