Die NASA hat die Internationale Raumstation ISS vor einer potenziellen Kollision mit Weltraumschrott bewahrt. Dank kurzfristigem Eingreifen der Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde war es möglich, die ISS umzulenken und aus der möglichen Schusslinie zu bringen.
ISS-Raumstation: So dicht kam ihr der Weltraumschrott
In einem Abstand von unter einer Meile, etwa 1,39 Kilometern, wäre der Weltraumschrott um 17:21 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Dienstag an der ISS-Raumstation vorbeigezogen. Gemessen an den Ausmaßen des Universums ist dies eine gefährliche Nähe, da selbst zentimetergroße, im All schwebende Trümmerteile geschossartig einschlagen und großen Schaden anrichten können. Sie erreichen Geschwindigkeiten von 28.000 Kilometern pro Stunde und schneller.
Um eine Kollision der ISS mit dem Weltraumschrott zu vermeiden, änderte die NASA den Kurs der Raumstation in einem sogenannten 150-Sekunden „Vermeidungsmanöver“, wie Bloomberg berichtet. Durch einen Schub eines am Zvezda-Servicemodul angedockten russischen Schiffs wurde die ISS eine Stunde vor dem potenziellen Einschlag von ihrem eigentlichen Kurs abgelenkt. Die dreiköpfige Crew evakuierte die NASA in der Zwischenzeit zu ihrem Schutz in eine Sojus-Kapsel.
Kein völlig normales ISS-Manöver der NASA
Wie groß die potenzielle Gefahr war, zeigt, dass Kursänderungen der ISS-Raumstation auch außerhalb der Bedrohung durch Weltraumschrott zur normalen Routine gehören, die Sicherstellung der Besatzung in einem Sojus-Raumschiff jedoch nicht. Und auch sonst scheint die Raumstation öfter in ungewöhnliche Situationen zu geraten. Ein erneutes Leck der ISS sorgte kürzlich für Aufsehen. In einem ähnlichen Fall 2019 wurde kurzzeitig sogar über Sabotage auf der ISS gemunkelt.