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Planet Venus: Ein Gestein dürfte eigentlich nicht existieren

Ein Team von Wissenschaftlern versucht momentan, die Entwicklung des Tesserae-Gebietes auf dem Planeten Venus zu entschlüsseln.

Venus
Der Äquatorbereich des Planeten Venus wird von dem Tesserae-Gebiet bedeckt. Foto: NASA/JPL

Viele Geheimnisse der Erde konnten wir mittlerweile entschlüsseln. Im Verhältnis dazu wissen wir nur sehr wenig über andere Planeten. Ein Team der NC State University stieß bei der Untersuchung des Planeten Venus auf Gesteinsschichten, die es dort eigentlich überhaupt nicht geben dürfte.

Planet Venus: Ein Gestein dürfte eigentlich nicht existieren

Planet Venus: Ein Gestein dürfte eigentlich nicht existieren

Ein Team von Wissenschaftlern versucht momentan, die Entwicklung des Tesserae-Gebietes auf dem Planeten Venus zu entschlüsseln.

Der Planet Venus: Das mysteriöse Tesserae-Gebiet

Das wohl älteste Gebiet auf dem Planeten Venus ist als Tesserae bekannt. Es macht einen wichtigen Teil der gesamten Oberfläche des Planeten (etwa 7,3 Prozent) aus und bedeckt die Äquator-Zone sowie einige Gebiete im hohen Norden. Das Tesserae-Gebiet wurde ursprünglich von den sowjetischen Raumschiffen Venera 15 und 16 entdeckt. 1983 wurden diese Raumschiffe auf ihre Mission geschickt, um die Oberfläche der Venus zu kartografieren. Forscher, die Aufnahmen des Gebietes untersuchten, konnten das Alter auf etwa 750 Millionen Jahre beziffern.

Neue Untersuchungen eines Forscherteams unter der Leitung der North Carolina State University ergaben nun, dass ein großer Teil des Tesserae-Gebiets Streifen aufweist, die im Einklang mit der Schichtung stehen. Ursprünglich wurde das Gebiet als „Parkett-Terrain“ bezeichnet, weil die Oberfläche des Planeten von Graten und Rillen verformt wurde, die sich kreuzten.

Die Herkunft des Tesserae-Gebietes ist den Forschern ein Rätsel, doch wie Planetengeologe Dr. Paul Bryne erklärt, gibt es zurzeit zwei Hypothesen für die Entstehung.

Geheimnisvolles Gestein wirft Fragen auf

Das weitläufige Gebiet bestehe laut Bryne entweder aus vulkanischem Gestein oder es wäre das Gegenstück zur Kontinentalkruste der Erde. Allerdings passe die Schichtung des Gesteins nicht zur Kontinentalkrusten-Theorie. Mit seinem Team untersuchte Dr. Bryne Radaraufnahmen der Oberfläche, die während der Magellan-Mission der NASA entstanden. Während dieses Einsatzes konnten 98 Prozent der Planetenoberfläche durch die dichte Atmosphäre des Planeten abgelichtet werden.

Wie der leitende Forscher angibt, bestehe Kontinentalkruste zu einem Großteil aus Granit. Doch Granit formt keine Schichten, wie es im Tesserae-Gebiet der Fall ist. „Wenn es eine Kontinentalkruste geben sollte, so ist sie unter dem geschichteten Gestein, welches wir sehen“, so Bryne.

Vulkanischer Ursprung ist am wahrscheinlichsten

Auch die zweite Theorie des Vulkangesteins weist Schwächen auf. Die einzigen Wege, um geschichtetes Gestein zu schaffen, sind vulkanische Aktivität oder Sedimentablagerungen wie beispielsweise bei Kalk- oder Sandstein. Laut dem Forscherteam gibt es zurzeit jedoch nicht einen einzigen Ort auf dem Planeten Venus, an dem diese Art von Stein entstehen könnte. Das bedeutet also, dass es diese Gesteinsschichten eigentlich nicht geben dürfte. Trotzdem weisen alle Spuren darauf hin, dass Teile der Tesserae aus geschichtetem Vulkangestein bestehen, ganz ähnlich wie das Gestein, welches es hier auf der Erde gibt.

Erst vor Kurzem entdeckte ein Team von Forschern Spuren, die darauf hinweisen, dass auf dem Planet Venus außerirdisches Leben existieren könnte. Auch ein spektakuläres Wolken-Phänomen konnte kürzlich auf der Venus beobachtet werden.

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