Das Wetter kommt auf dem Jupiter und dem Saturn offenbar anders zustande, als auf der Erde. Und anders, als Forschende bisher angenommen haben. Nach einer neuen Studie könnte die bisherige Theorie zum Wetter auf den beiden Planeten umgeworfen werden.
Jupiter & Saturn: Bisherige Theorie zum Wetter falsch?
Drei Forschende der Harvard University und der University of Alberta fanden bei einer Untersuchung heraus, dass das Wetter auf dem Jupiter und Saturn von anderen Kräften angetrieben wird, als auf unserer Erde.
Rakesh Kumar Yadav, Moritz Heimpel und Jeremy Bloxham stellten anhand von Computersimulationen fest, dass wichtige Wettersysteme auf dem Jupiter und Saturn weniger von externen Kräften angetrieben werden, sondern interne Kräfte für das Wetter verantwortlich sind. Diese könnten möglicherweise auch dafür verantwortlich sein, dass es zu Antizyklone wie dem berühmten roten Fleck Jupiters kommt.
Auf der Erde hingegen wird das Wetter hauptsächlich von Prozessen bestimmt, die in einer dünnen Schicht der Atmosphäre nahe der Planetenoberfläche stattfinden. Bisher nahmen Forschende an, dass auf anderen Planeten, wie beispielsweise dem Jupiter oder Saturn, auch solche Prozesse für das Wetter verantwortlich sind. Doch die Studie der drei Wissenschaftler könnte diese bisherige Theorie umschmeißen.
Jupiter & Saturn: Die Studie zum Wetter
Rakesh Kumar Yadav, Moritz Heimpel und Jeremy Bloxham erstellten zwei Simulationen, um die Bedingungen auf den Jupiter und dem Saturn nachzuahmen. In ihrer sogenannten „Dünnschalen“-Ansatz programmierten die Forscher die Simulation so, dass turbulente Konvektion, die in Kugelschalen auftritt, wenn sie sich dreht, berücksichtigt wurden. Damit wollten sie wissen, was mit den Konvektionsschichten auf den beiden Planten passiert. Sie stellten fest, dass nur eine geringe Wechselwirkung mit dem Magnetfeld besteht. Es bildeten sich aber sowohl beim Jupiter als auch beim Saturn Zyklone, Zonendüsen und Antizyklone.
In der zweiten Simulation, den sie „Dickschale“-Ansatz nennen, wurde die Wechselwirkung zwischen dem inneren Dynamo der Planeten und der äußeren hydrodynamischen Schicht nachgeahmt. Dabei beobachteten die Forscher, dass Federn aus der Magnetschicht ausgestoßen wurden. Dies führte zu „pfannkuchenförmigen Muster“ in der Nähe der Oberfläche.
„Die Ergebnisse dieser Simulationen können uns helfen, die auf der Oberfläche von Jupiter und Saturn sichtbare atmosphärische Dynamik besser zu verstehen“, erklären die Forscher. Sie vermuten, dass einige der Wettermuster auf dem Jupiter oder Saturn möglicherweise von Jetstreams und Prozessen unter der Oberfläche angetrieben werden. Es könnte außerdem sein, dass sich der rote Fleck auf die Weise gebildet hat, wie die Simulation andeutet.
Weiteres Interessantes aus dem Universum
Neben der Nachricht, dass es auf dem Jupiter und Saturn möglicherweise ganz anders zum Wetter kommt, als bisher angenommen, gibt es auch zahlreiche weitere Neuigkeiten aus dem Universum. So wurde kürzlich entdeckt, dass mehr als 600 Jupiter-Monde existieren könnten. Wie stürmisch es auf dem Jupiter zugehen kann, zeigt ein NASA-Bild. Im Sommer 2020 wurde außerdem ein gestochen scharfes Saturn-Bild vom Hubble-Teleskop geschossen.