Forschungen an der Universität Regensburg rund um den Verlauf der ersten Corona-Welle für den Raum Regensburg (Stadt und Landkreis) haben unverhoffte Erkenntnissen zutage gefördert. Vor allem für Raucher dürften die Untersuchungsergebnisse überraschende Informationen zum Corona-Verlauf darstellen. Sie sind jedoch keineswegs falsch zu interpretieren.
Corona-Verlauf: Raucher dürfen aufatmen
Noch zu Beginn der Corona-Pandemi 2020 hieß es aus Medizinkreisen in Regensburg, dass Rauchern eine erhöhte Gefahr drohen könnte, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Weit hergeholt ist die Vermutung nicht, immerhin greift Sars-CoV-2 maßgeblich das Lungengewebe und Bronchialsystem an, das bei Rauchern bereits durch den Konsum von Zigaretten in Mitleidenschaft gezogen wird und demnach anfälliger für Entzündungen sein dürfte. Ein schwererer Corona-Verlauf erscheint damit ebenfalls wahrscheinlich.
Was ein Experte zur Coronavirus-Ansteckung bei Rauchern im April erklärte, wird mittlerweile durch andere Wissenschaftler aus Regensburg nachträglich mit neuen Erkenntnissen ergänzt. Wie die Mittelbayrische schon im November berichtete, sind die Ergebnisse für Raucher sogar geradezu verblüffend: Raucher sollen im Durchschnitt einen weniger langen Corona-Verlauf erlebt haben als Nichtraucher.
Dieser Ergebnisse überraschen
Untersucht wurden 1084 Fälle von Covid-19 in der Stadt und dem Landkreis Regensburg. Mit 419 Genesenen wurden sechs Wochen nach ihrer Infektion zudem Telefoninterviews geführt. Von 417 der 419 Personen waren 50 Raucher und 367 Nichtraucher.
Wie die Befragten zu Protokoll gaben, beobachteten Raucher im Rahmen des Corona-Verlaufs anscheinend weniger lang entsprechende Symptome der Krankheit als Nichtraucher. Die Anzeichen selbst, wie Geruchs-Geschmacksstörung, Erkältung und Atemstörungen, sollen zudem schwächer ausgeprägt gewesen sein.
Rauchen gilt in keinem Fall als Empfehlung gegen Corona
Eine mögliche Erklärung für die unerwarteten Resultate zum Corona-Verlauf hat Dr. Benedikt Lampl, stellvertretende Sachgebietsleiter für Infektionsschutz und Hygiene, der an der Studie beteiligt war. So würde Raucher aufgrund bereits bestehender Leiden wie Raucherhusten, Covid-19-spezifische Symptome vielleicht weniger wahrnehmen, vor allem, wenn sie wenig ausgeprägt auftreten.
In keinem Fall dürften die gewonnenen Erkenntnisse aber als Empfehlung zum Rauchen aufgefasst werden, so Lampl. Die Frage danach könne man als Mediziner nur „nachdrücklich mit NEIN beantworten“.
Auf einen milden Corona-Verlauf können übrigens 7 Symptome hindeuten. Gleich 5 Gene könnten dagegen für einen schweren Corona-Verlauf sorgen.