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Coronavirus: Die Zahlen sinken – der Grund ist ernüchternd

Die Coronavirus-Zahlen in Deutschland scheinen laut neuer Meldungen des Robert Koch-Instituts zu sinken. Doch der Grund dafür ist ernüchternd.

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Darum sinken die Coronavirus-Zahlen derzeit. Foto: iStock.com/da-kuk

Die Coronavirus-Zahlen scheinen leicht zu sinken. So meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am 18. November 2020 17.561 Neuinfektionen. Das sind etwa fünf Prozent weniger neue Fälle als noch am Mittwoch zuvor. Es scheint sich ein Trend sinkender Coronavirus-Zahlen abzuzeichnen. Allerdings werden derzeit auch weniger Tests durchgeführt, was die Vergleichbarkeit der Fallzahlen sehr schwierig macht.

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Coronavirus-Zahlen sind schwer vergleichbar

Bieten sinkende Coronavirus-Zahlen tatsächlich einen Hinweis darauf, dass sich das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder etwas entspannt? Das wohl eher nicht. Denn es wird weniger getestet. Laut des RKI wurden Anfang Oktober 2020 noch 1,6 Millionen Corona-Tests durchgeführt, vergangene Woche allerdings nur noch 1,4 Millionen. Das bedeutet also, dass im Vergleich rund 13 Prozent weniger getestet wurde. Das macht also die Coronavirus-Fallzahlen nur schwer vergleichbar.

Warum aber wird weniger getestet? Seit dem 11. November 2020 werden nicht mehr alle Menschen mit Erkältungssymptomen getestet, um die Labore nicht zu überlasten. Die neuen Richtlinien des RKI sehen dafür stärkeres zielgerichtetes Testen vor. So werden laut RKI beispielsweise PCR-Tests bei symptomantischen Personen durchgeführt, wenn folgende Faktoren zutreffen:

  • wenn die Patientin oder der Patient unter schweren respiratorischen Symptomen wie einer Bronchitis oder einer Lungenentzündung, Atemnot oder Fieber leidet,
  • wenn die Patientin oder der Patient unter einer Störung des Geruchs- und Geschmacksinns leidet,
  • wenn die Patientin oder der Patient Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall hatte,
  • wenn sich die Symptome verschlimmern.

Zudem seien auch bei Symptomen wie leichtem Husten Tests möglich. Dabei müssen jedoch weitere Kriterien erfüllt werden. Detailiiertere Informationen dazu, wann getestet wird, bekommst du bei dem Robert Koch-Institut.

Coronavirus-Zahlen: Dunkelziffer dürfte jetzt höher liegen

Da nun zielgerichteter getestet wird, ist die Dunkelziffer nicht erkannter Coronavirus-Infektionen wahrscheinlich höher. Schließelich werden weniger Menschen, die keine oder leichte Symptome haben, getestet. Da die Teststrategie verändert wurde, lassen sich die Werte „nicht mehr vergleichen“, erklärt der Bonner Virologe Hendrick Streeck der Deutschen Presse-Agentur.

„Alleine dadurch – ohne Shutdown light – würde man wahrscheinlich bereits einen Rückgang der Neuinfektionszahlen erwarten, wenn diese Testempfehlungen sich durchgesetzt haben“, erklärt er außerdem.

Im Zusammenhang mit den offenbar sinkenden Coronavirus-Zahlen ist außerdem zu beachten, dass die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 weiter stark ansteigt.

Fazit: Sinkende Coroanvirus-Zahlen sind keine Trendwende

Der Grund für die sinkenen Coronavirus-Zahlen ist also ernüchternd: Denn sie lassen sich vermutlich damit erklären, dass weniger Menschen getestet werden. Hingegen steigt die Zahl der täglichen Todesfälle. Immerhin ist dennoch Hoffnung in Sicht: Mit diesem Corona-Impfstoff wollen BioNTech und Pfizer das Virus besiegen. Diese Frau hat die Corona-Impfung bereits getestet und berichtet von ihren Erfahrungen.

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