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Über die Nase ins Gehirn: Corona-Infektionen sind Kopfsache

Eine Corona-Infektion über die Nase macht es dem Virus leichter, in dein Gehirn zu gelangen.

Corona-Infektion
Eine Corona-Infektion über die Nase kann sich rasend schnell auf dein Gehirn auswirken. Foto: Getty Images/Julian Ward/Radoslav Zilinsky [M]

Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 wirft noch immer viele Fragen auf. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger rasant in der ganzen Welt und sorgt in diversen Ländern für Probleme. Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie umfassen mitunter das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen. Doch schützen diese nicht nur vor dem Eindringen des Erregers in die Lunge. Denn eine Corona-Infektion kann über die Nase auch direkt das Gehirn angreifen.

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Nicht nur für ältere Personen ist das Corona-Virus ein Risiko, sondern auch diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen stellen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf dar.

Corona-Infektion: Virus gelangt über die Nase direkt ins Gehirn

Eine in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience veröffentlichte Untersuchung offenbart, dass SARS-CoV-2 nicht nur die Atemwege beeinträchtigt, sondern auch das Zentralnervensystem (ZNS), was zu neurologischen Symptomen wie Geruchs- und Geschmacksverlust, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit führt. Entscheidend dafür sei der Erstkontakt einer Corona-Infektion.

Die Forscher der Charite Universitätsmedizin Berlin untersuchten die Nasopharnyx – den oberen Teil des Rachens, der mit der Nasenhöhle verbunden ist. Dabei handelt es sich um eine wahrscheinliche Stelle der ersten Virusinfektion und späteren Vermehrung des Erregers. Konkret nahmen sie die Gehirne von 33 Patienten, die an Covid-19 starben, unter die Lupe.

Weiter hätten die Mediziner das Vorhandensein von SARS-CoV-2 RNA, dem genetischen Material des Virus, und von Proteinen im Gehirn und im Nasen-Rachen-Raum aufgedeckt, wobei auch intakte Viruspartikel im Nasen-Rachen-Raum nachgewiesen wurden. Die höchsten Konzentrationen viraler RNA hätten sie in der Riechschleimhaut gefunden.

Das Team habe das SARS-CoV-2-Spike-Protein zudem in bestimmten Zelltypen innerhalb der olfaktorischen Schleimschicht, wo es die Nähe von Endothel- und Nervengewebe ausnutzen kann, um Zugang zum Gehirn zu erhalten. Bei einigen Patienten sei das SARS-CoV-2-Spike-Protein in Zellen gefunden worden, die Marker von Neuronen exprimieren, was wiederum darauf hindeute, dass olfaktorische sensorische Neuronen infiziert sein könnten, sowie in den Hirnbereichen, die Geruchs- und Geschmackssignale empfangen.

Gefährliche Folgen durch Infektion und Lockdown

Die Coronavirus-Folgen für das menschliche Gehirn sind bereits weitestgehend bekannt. Eine Studie macht ihr Ausmaß noch deutlicher. Doch lässt nicht nur die Atemwegserkrankung selbst dem Coronavirus Folgen entspringen. Auch die Isolation des Lockdowns wirkt sich maßgeblich auf dein Gehirn aus.

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