Eine völlig neue Coronavirus-Mutation in Großbritannien, die vereinzelt auch schon außerhalb des Vereinigten Königreichs festgestellt wurde, wirft die Frage auf, ob die ersten einsatzbereiten Corona-Impfstoffe dieser Variante des Erregers noch gewachsen sind. Experten haben eine bisher klare Tendenz bei der Einschätzung.
Deshalb könnte Impfstoffe von Pfizer und BioNTech sowie Moderna gefährdet sein
Das genaue Problem besteht bei den gegenwärtig zugelassenen Corona-Impfstoffen darin, dass sie direkt auf das Spike-Protein des Erregers zielen. Damit kann das Virus an menschlichen Zellen andocken und Zugang erlangen. Genau an diesem Spike-Protein wurden die Mutationen der neuen Variante aus Großbritannien festgestellt. Im schlimmsten Fall könnten derartige Veränderungen dazu führen, dass das Immunsystem auch nach einer Impfung blind für das Coronavirus ist.
Corona-Impfstoff gegen Coronavirus-Mutation: Das sagt die Forschung
Bisher ist allerdings noch nicht allzu viel über die neue Coronavirus-Mutation bekannt. Sie soll ersten Angaben aus Großbritannien zufolge zwar bis zu 70 Prozent ansteckender sein, Experten wie der Virologe Christian Drosten halten eine solche Einschätzung jedoch für verfrüht. Man können noch gar nicht bewerten, ob dem wirklich so sei. Hinweise auf schwerere Verläufe gäbe es ebenso wenig. Doch wie sieht es mit der Wirksamkeit der neuen Corona-Impfstoffe aus?
Sowohl Christian Drosten als auch die wissenschaftliche Gemeinschaft scheint sich in diesem Punkt bisher einig. The Guardian zufolge erwarten Forscher zur Zeit nicht, dass die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe durch die neue Corona.Mutation eingeschränkt oder gar aufgehoben wird. Ob dies am Ende wirklich der Fall ist, müssen Tests aber noch zeigen. Diese könnten zum Teil Wochen in Anspruch nehmen.
Britische Armee testet Coronavirus.Mutation auf Resistenz
In wenigen Tagen schon wollen dies dagegen laut CNN britischen Wissenschaftler des Walter Reed Army Institute of Research herausfinden. Am 18. Dezember begannen die Forscher, die genetische Sequenz der neuen Variante des Covid-19-Erregers zu untersuchen. Initiale Computeranalysen sollen dabei helfen, festzustellen, wie viel Sorge tatsächlich angebracht ist, wenn es um eine mögliche Beeinträchtigung der Corona-Impfstoffe geht.
Sollte die Analyse auf Probleme hindeuten, müssten im weiteren Verlauf Tierversuche zeigen, ob die Coronavirus-Mutationen gegen bisher entwickelte Vakzine resistent sind. Gegenwärtig würden jedoch alle beteiligten Forscher davon ausgehen, dass die Impfstoffe auch gegen diesen Virus adäquat wirken werden.
Großflächig öffentlich gemacht wurde die Coronavirus-Mutation vor kurzem, auch wenn sie Medienberichten bereits im September entdeckt wurde. Laut dem Virologen Christian Drosten könnte der veränderte Erreger auch Deutschland schon erreicht haben.