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Corona-Ausbreitung: Gibt es wirklich „keine asymptomatische“ Ansteckung?

Es gebe „keine asymptomatische“ Verbreitung von Covid-19 heißt es derzeit in vielen Berichten. Doch stimmt diese Behauptung zur Corona-Ausbreitung nicht wirklich.

Coronavirus in der Stadt
Zur Corona-Ausbreitung kursieren derzeit diverse Falschmeldungen. Foto: Getty Images/Jane Khomi

Mit der wachsenden Kritik gegen die Maßnahmen zur Corona-Pandemie scheinen auf Facebook, Twitter und vergleichbaren Kanälen immer mehr Falschmeldungen zu vermeintlichen Forschungsergebnissen aufzutauchen. Auch die Corona-Ausbreitung haben diese Berichte nun ins Auge gefasst.

Corona-Ausbreitung: Gibt es wirklich „keine asymptomatische“ Ansteckung?

Corona-Ausbreitung: Gibt es wirklich „keine asymptomatische“ Ansteckung?

Es gebe "keine asymptomatische" Verbreitung von Covid-19 heißt es derzeit in vielen Berichten. Doch stimmt diese Behauptung zur Corona-Ausbreitung nicht wirklich.

Corona-Ausbreitung: Falschmeldungen wecken Aufmerksamkeit

„Bericht: Forscher der University of Florida haben keine asymptomatische oder präsymptomatische Verbreitung von Covid gefunden“, tweetete mitunter Jenny Beth Martin, eine Mitbegründerin der Tea Party Patriots, am Sonntag. Die Studie wurde online vom Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Das könnte alles ändern.“ Selbst Tomi Lahren, die konservative Kommentatorin und Moderatorin von Fox Nation, griff diese Nachricht wenig später auf. Doch was steckt wirklich hinter dem vermeintlichen Bericht zur Corona-Ausbreitung?

Der Social-Media-Beitrag enthielt keinen Link zu der fraglichen Studie, aber es scheint sich um ein Paper zu handeln, das am 14. Dezember in JAMA Network Open veröffentlicht wurde. Die Meta-Analyse wurde von vier Forschern der University of Florida und zwei Mitgliedern der University of Washington gemeinsam verfasst.

Was die fragliche Studie tatsächlich aussagt

Die Studie untersuchte insbesondere, wie stark sich das Virus innerhalb von Haushalten ausbreitet. Die Forscher fanden heraus, dass unter den Studien, die ihren Parametern entsprachen, die „sekundären Angriffsraten“ bei Personen, die Symptome hatten, höher waren als bei denen, die keine hatten: 18 Prozent bei symptomatischen Personen gegenüber 0,7 Prozent bei asymptomatischen Infizierten.

Allerdings kämpft die fragliche Analyse beziehungsweise ihre Auslegung mit zwei nicht unwesentlichen Problemen:

Die Beiträge von Martin und Lahren ignorieren PolitiFact zufolge, dass das Papier selbst warnt, dass die Zahl der Studien, die asymptomatische Übertragung betrachten, klein ist. Außerdem betrachten die Forscher nur die Corona-Ausbreitung im Haushalt, nicht die Verbreitung in der Gesamtbevölkerung. Asymptomatische Infizierte, die ihr Leben in der Gemeinschaft verbringen, würden viel mehr Menschen begegnen als jemand, der zu Hause festsitzt, was bedeutet, dass sie immer noch eine beträchtliche Anzahl von Menschen infizieren könnten.

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