Bei Pharmariese Johnson&Johnson geht die Produktion eines weiteren Corona-Impfstoffes in die entscheidende Phase. Erste Ergebnisse aus Studien der Phasen 1 und 2 lassen vermuten, dass er mit nur einer einzigen Dosis schützen könnte. Das wäre ein großer Vorteil gegenüber allen anderen Impfstoff-Kandidaten. So funktionieren mRNA-Impfstoffe Gerade in Zeit von Corona stellt sich die Frage: Was sind mRNA-Impfstoffe und welche Wirkung haben sie?
Corona-Impfstoff: Erste Studien bescheinigen durchschlagenden Erfolg
Die belgische Firma Janssen Pharmaceutica, ein Tochterunternehmen des amerikanischen Pharmakonzerns Johnson&Johnson, hat die ersten Ergebnisse zu ihrem Corona-Impfstoff veröffentlicht.
Wie die pharmazeutische Zeitung berichtet, sind die vorläufigen Ergebnisse äußerst zufriedenstellend. Getestet wurde in zwei verschiedenen Probandengruppen: Eine repräsentierte die Altersgruppe von 18 bis 55 Jahre, die andere Menschen ab dem Alter 65 Jahren. Nach einer einmaligen Impfung konnten nach 57 Tagen unter den 18- bis 55-Jährigen bei ausnahmslos allen Probanden neutralisierende Antikörper nachgewiesen werden (nach 29 Tagen waren es 90 Prozent der Testpersonen). Resultate des Corona-Impfstoffes für Menschen über 65 Jahre sollen bis Ende Januar vorliegen.
Die Ergebnisse der Phase 1- und 2-Studien geben Anlass zur Hoffnung. Bis Ende Januar sollen Ergebnisse der entscheidenden Phase 3-Studien vorliegen. Diese laufen bereits, weltweit nehmen fast 60.000 Testpersonen an der Studie teil. Wird der Zeitplan eingehalten, würde dies bedeuten, dass schon im Februar ein Zulassungsantrag gestellt werden könnte, was im Idealfall auf eine Zulassung des Corona-Impfstoffes gegen Ende Februar oder Angang März 2021 hinauslaufen würde.
Erster Impfstoff mit zuverlässiger Datenlage
Nach Biontech, Moderna und AstraZeneca könnte der Vektorimpfstoff von Janssen Pharmaceutica der vierte Impfstoff mit Zulassung vorliegen. Es wäre außerdem das erste Corona-Vakzin, für das verlässliche und klinisch geprüfte Daten vorliegen, berichtet die pharmazeutische Zeitung.
Weitere Vorteile gegenüber den anderen Impfstoff-Kandidaten wären, dass das Mittel von Johnson&Johnson nicht tiefgekühlt gelagert und transportiert werden muss, was eine Verteilung deutlich einfacher und günstiger macht. Außerdem soll das Vakzin injektionsfertig in Durchstechflaschen ausgeliefert werden können.
Sollten die Corona-Impfstoffe Wirkung zeigen, könnte das Virus so geschwächt werden, dass eine Corona-Infektion nur noch leichte Erkältungen hervorruft. In einer Corona-Mutation konnte eine unerwartete Schwachstelle des Erregers gefunden werden.