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Coronavirus: Tote finden sich auch unter vermeintlich Genesenen

Die täglichen Sterbezahlen steigen weiter und noch immer scheint die Ursache für Coronavirus-Tote noch nicht in Gänze geklärt.

Coronavirus-Karte Deutschland
Circa 50.000 Coronavirus-Tote hat die Pandemie bislang allein in Deutschland gefordert. Foto: Getty Images/da-kuk

Seit Ende Oktober 2020 steigen die Covid-19-bedingten Sterbezahlen täglich an. Insgesamt sind in der Bundesrepublik bereits circa 50.000 Menschen an der Atemwegserkrankung gestorben. Bestimmen lässt sich das, weil die Coronavirus-Toten eine ganze Reihe von Merkmalen verbindet. Davon bleiben auch eigentlich genesene Patienten nicht verschont.

Merkel zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels

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"Die Maßnahmen, die wir heute beschlossen haben, sind einschneidend", erklärte Bundeskanzlerin Merkel nach den Beratungen mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder.

Coronavirus: Tote auch nach vermeintlicher Genesung

Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität Leicester und des Office for National Statistics (ONS) in Großbritannien ergab, dass 29,4 Prozent der entlassenen Covid-19-Patienten erneut gesundheitliche Probleme entwickelten und erneut eingewiesen wurden, von denen 12,3 Prozent nach Komplikationen starben. Coronavirus-Tote verbindet damit eine weitere beunruhigende Gemeinsamkeit.

„Die Leute scheinen nach Hause zu gehen, bekommen Langzeitfolgen, kommen wieder rein und sterben“, erklärt Kamlesh Khunti, Professor für Diabetes und Gefäßmedizin in der Primärversorgung an der Universität Leicester und einer der Autoren der britischen Studie. „Wir sehen, dass fast 30 Prozent wieder eingeliefert wurden, und das sind eine Menge Leute. Die Zahlen sind so groß.“ Gesundheitsdienste müssten strategisch vorgehen und ihre Vorbereitungen für lange Erkrankungen (auch „long Covid“) effizienter gestalten.

Patienten entwickeln Diabetes-Erkrankungen

Der Studie zufolge könnten die Langzeitwirkungen von Covid-19 dazu führen, dass Überlebende Herzprobleme, Diabetes und chronische Leber- und Nierenerkrankungen entwickeln. Darüber hinaus hätten Menschen unter 70 Jahren Lungen-, Herz-, Nieren- und Leberprobleme entwickelt und neue Fälle von Diabetes seien Wochen oder sogar Monate nach der Genesung von Covid-19 aufgekommen.

„Wir wissen nicht, ob es daran liegt, dass Covid die Betazellen zerstört hat, die Insulin produzieren, und man Typ-1-Diabetes bekommt, oder ob es eine Insulinresistenz verursacht, und man Typ-2-Diabetes entwickelt, aber wir sehen diese überraschenden neuen Diagnosen von Diabetes“, so Professor Khunti.

Long Covid würde sich mitunter durch folgende Symptome bemerkbar machen:

  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • Gelenkschmerzen
  • Schmerzen in der Brust
  • Verlust des Geschmacks- und/oder Geruchssinns
  • Müdigkeit

Neue Risiken durch Covid-19

Ärzte warnten bereits Mitte 2020 davor, dass ein schwerer Coronavirus-Verlauf bei gesunden Menschen erst eine Diabetes-Erkrankung auslösen könnte. Eine Essener Studie berichtet indes nicht nur von Übersterblichkeit in Deutschland, sondern zeigt zudem auf, welches weitere Merkmal viele Coronavirus-Tote verbindet.

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