Während sich die Infektions- und Todeszahlen der Pandemie im Rahmen des Coronavirus-Lockdowns in Deutschland langsam aber sicher zu beruhigen scheinen, leiden viele Menschen mehr denn je. Sie sind nicht direkt von dem Erreger betroffen, sondern vielmehr von den Maßnahmen, die sie zu Einsamkeit und Unzufriedenheit verdammen. Eine Studie soll aufzeigen, wie es tatsächlich um das geistige Wohlbefinden während des Lockdowns steht.

Coronavirus-Lockdown: Deutschland im Ausnahmezustand

Die Untersuchung der Universität des Saarlandes hat ergeben, dass dass die in der Bundesrepublik lebenden Menschen während des aktuellen Coronavirus-Lockdowns in Deutschland mehr mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben als während des ersten. Dazu beobachteten die Wissenschaftler über den Zeitraum von einem Jahr gut 1.500 Männer und Frauen.

„Die Lebenszufriedenheit ist deutlich zurückgegangen, Sorgen, Stress und Depressivität sind gestiegen“, sagte die Leiterin der Forschungsgruppe, Dorota Reis, der deutschen Presse-Agentur (dpa). Im vergangenen Jahr sei nach Beendigung des ersten Lockdowns in Deutschland schnell Besserung eingetreten. „Ob das dieses Mal auch so sein wird, wissen wir noch nicht“, fährt Reis jedoch fort.

In den nächsten Monaten wollen die Forscher untersuchen, ob die Pandemie unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Gruppen von Menschen hat. Außerdem wollen sie herausfinden, wie sich Stimmung und Persönlichkeit langfristig entwickeln. Dass die Coronavirus-Folgen nicht nur für deinen Körper ein Risiko darstellen, ist bereits seit längerem bekannt. Auch die Psyche vieler Menschen leidet unter der Krise.

Psyche und Gehirn in der Pandemie

„Social Distancing“ durch den Lockdown in Deutschland ist das Gebot der Stunde. Doch ist diese Maßgabe Segen und Fluch zugleich. Segen, da sie dazu führen kann, dass sich weit weniger Menschen mit dem gefährlichen Coronavirus infizieren, und Fluch, weil die Abschottung unser Verhalten in einigen wichtigen Details verändern kann. Auch die Coronavirus-Folgen für das menschliche Gehirn sind dabei nicht unerheblich. Nun wollen Forscher die konkrete Ursache für ebendiese entdeckt haben.