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Coronavirus: WHO vermutet weitreichende Verbreitung schon 2019

Das Coronavirus und die WHO stehen nun seit etwas über einem Jahr auf Kriegsfuß. In China könnte ihr Team auf neue Hinweise gestoßen sein.

Pendler in Hong Kong
In China könnte sich das Coronavirus der WHO zufolge schon 2019 weit verbreitet haben. Foto: Getty Images/d3sign

Dass sich der erste Mensch bereits 2019 mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben soll, ist seit geraumer Zeit bekannt. Ein Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) will nun aber herausgefunden haben, dass sich der Erreger schon damals wesentlich weiter ausgebreitet hat, als bislang angenommen. Auf der Suche nach dem tatsächlichen Ursprung des Coronavirus geht die WHO scheinbar einer heißen Spur nach.

Coronavirus: WHO vermutet weitreichende Verbreitung schon 2019

Coronavirus: WHO vermutet weitreichende Verbreitung schon 2019

Das Coronavirus und die WHO stehen nun seit etwas über einem Jahr auf Kriegsfuß. In China könnte ihr Team auf neue Hinweise gestoßen sein.

Coronavirus: WHO veröffentlicht neue Erkenntnisse

Die Mission in China habe mehrere Anzeichen für die weitere Ausbreitung 2019 gefunden, darunter die erstmalige Feststellung, dass es in Wuhan bereits im Dezember über ein Dutzend Stämme des Coronavirus gab. Das WHO-Team hatte auch die Möglichkeit, mit dem ersten Patienten zu sprechen, von dem chinesische Beamte sagten, er sei infiziert worden.

„Das Virus war im Dezember in Wuhan weit verbreitet, was eine neue Erkenntnis ist“, erklärte der leitende Ermittler für die WHO-Mission, Peter Ben Embarek, CNN in einem ausführlichen Interview. Der WHO-Spezialist für Lebensmittelsicherheit fügte hinzu, das Team habe von chinesischen Wissenschaftlern 174 Fälle von Covid-19 in und um Wuhan im Dezember 2019 präsentiert bekommen.

Corona-Ursprung auf den „Wet Markets“?

Der Patient traf sich mit dem WHO-Team, sagte auch Peter Daszak, ein weiteres Mitglied der Mission, und fügte hinzu, dass seine Eltern „einen lokalen Gemeinschafts-Nassmarkt in Wuhan“ besucht hätten, bei dem es sich nicht um den Huanan-Meeresfrüchte-Markt handelte. Auf der Suche nach dem Coronavirus-Ursprung sah sich die WHO bereits einigen Hürden gegenüber. Erst im Februar durfte ihr Team ein Labor, das im Zentrum vieler Verschwörungsmythen rund um die Pandemie steht, inspizieren.

Daszak sagte, dass die chinesischen Wissenschaftler, die den Fall als Teil der Reaktion der Regierung untersuchten, dem WHO-Team versicherten, dass die Eltern des Patienten negativ auf die Krankheit getestet worden waren, doch die Chinesen schienen die Kontakte der Eltern auf diesem Markt nicht aufgespürt zu haben. Anhand von fünf Coronavirus-Anzeichen kannst du selbst erkennen, ob du es schon hattest.

„Wenn man herausfindet, dass die Patienten negativ sind, ist es nicht naheliegend, sie zu kontaktieren und zu verfolgen. Aber es lohnt sich jetzt, denn wir verstehen etwas von der Verbreitung von Covid rund um Wuhan“, sagte Daszak. Andere Wissenschaftler äußerten sich überrascht und sogar ungläubig darüber, dass die von der WHO geforderten weiteren Untersuchungen, sowohl zur Kontaktgeschichte des ersten Patienten als auch zur Lieferkette zum Huanan-Markt, von China offenbar nicht bereits durchgeführt wurden.

Forscher fordern „tiefere“ Untersuchungen

Professor Yanzhong Huang, Senior Fellow für globale Gesundheit beim Council on Foreign Relations, sagte, es sei überraschend, dass China „nicht in die Untersuchung von zwei so wichtigen Hinweisen investiert hat.“ Er fügte hinzu, das Land habe kürzlich die gesamte Stadt Peking mobilisiert, um die Quelle eines Covid-19-Ausbruchs zu finden. Wie er, empfehlen im Kontext des Coronavirus auch die WHO-Forscher, „tiefere“ Untersuchungen über Ursprünge und Verbindungen anzustellen.

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