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Neue Supererde: Forscher sehen Fund als echten „Glücksfall“

In kosmischen Dimensionen kommt sie uns schon sehr nah. Sie soll nur 26 Lichtjahre entfernt von der Erde sein. Die Rede ist von der neu entdeckten Supererde Gliese 486b.

Roter Riese
Wenn sich Dunkle Materie in einem Roten Riesen befindet kann sich seine Lebensspanne enorm verändern. Foto: iStock.com/Pr3t3nd3r

Forscher entdecken in nahezu schöner Regelmäßigkeit eine Supererde. Doch bei Gliese 486b kommt noch faszinierend hinzu, dass es sich um einen erdähnlichen Planeten handelt, der gar nicht so weit entfernt liegt. Zwar nicht direkt um die Ecke, ist die Entfernung von 26 Lichtjahren in kosmischen Verhältnissen doch recht gering. In der genannten Entfernung soll Gliese 486b den Zwergstern Gliese 486 umkreisen. Dabei ist der Planet 30 Prozent größer, 2,8 Mal schwerer und bedeutend heißer als die Erde.

Eiszeit auf der Erde

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Unsere Erde hat in den letzten 2,6 Millionen Jahren schon 50 Eiszeiten durchlebt. Diese wurden nur von wärmeren Perioden unterbrochen. Auch in der Zukunft kann der Blaue Planet wieder von einer Eiszeit übermannt werden.

Supererde: Ein heißer Doppelgänger unseres Planeten

Das Forscher-Team unter der Leitung von Trifon Trifonov vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg hat die Supererde entdeckt und ihre Erkenntnisse im Journal „Science“ veröffentlicht. So soll Gliese 486b irgendwann einmal eine Atmosphäre gehabt haben und damit der Erde und der Venus ähneln, samt einem metallischen Kern. Der neu entdeckte Planet aber hat nicht nur eine 70 Prozent stärkere Anziehungskraft als die Erde, sondern auch extreme Temperaturen.

So soll der dazugehörige Stern Gliese 486 deutlich kühler und lichtschwächer sein als die Sonne. Trotzdem soll er die Supererde auf mindestens 430 Grad Celsius auf der Oberfläche des Planeten aufheizen. Entsprechend vermuten die Forscher dort trockene Landschaft, die von glühenden Lavaströmen durchzogen ist. Vielleicht ist es auch so heiß auf der Supererde, weil Gliese 486b seinem Muttergestirn mit 2,5 Millionen Kilometern viel näher kommt als die Erde der Sonne mit 149,6 Kilometern.

Für die Astronomie ein echter „Glücksfall“

José A. Caballero vom spanischen Centro de Astrobiología, ein Mit-Autor der Studie sagt zu dem Fund gegenüber der BILD: „Die Entdeckung von Gliese 486b war ein Glücksfall. Hundert Grad heißer, und die gesamte Oberfläche des Planeten wäre Lava. Seine Atmosphäre würde aus verdampftem Gestein bestehen. Wäre Gliese 486b hingegen hundert Grad kälter, wäre er für Folgebeobachtungen ungeeignet gewesen.“ Nun freuen sich die Astronomen darauf, den neuen Planeten durch eines der geplanten neuen Großteleskope noch besser zu studieren.

So stellen sich Forscher das Leben auf der Supererde vor. Zuvor wurde auch bei Proxima Centauri eine Supererde vermutet.

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