Es erscheint surreal, wenn man sich vor Augen führt, dass das legendäre Hubble-Teleskop schon seit über 30 Jahren für uns im Weltraum seinen Dienst tut. Die Daten, die es liefert, sind von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft, weswegen die NASA es auch so lange wie möglich aktiv halten will. Doch die Zeit im All hat ihre Spuren hinterlassen. Das Teleskop hat jetzt mit Altersschwäche zu kämpfen.
Das Hubble-Teleskop macht kurzzeitig schlapp
Es ist mehr als 30 Jahre her, dass das Hubble-Teleskop am 24. April 1990 von der Discovery seine Reise ins Weltall antrat. Seitdem lief das Weltraumteleskop größtenteils fehlerfrei und liefert bis heute verlässlich seine Daten. Doch die Zeit geht auch an der alten Dame unter den Weltraumteleskopen nicht spurlos vorbei. Jetzt zeigt es die ersten Altersschwächen, was den Wissenschaftlern von der NASA Kopfzerbrechen bereitet.
Was war geschehen? Am 7. März stellte das Hubble-Teleskop völlig überraschend den Betrieb ein und wechselte in den Sicherheitsmodus, weil die automatischen Prüfsysteme Alarm schlugen. Die Ursache für diesen Fehler war offenbar ein Softwarefehler auf dem Hauptcomputer des Teleskopes. Kurz zuvor hatte die NASA ein Update vorgenommen, um das in die Jahre gekommene Gyroskop, das dem Teleskop bei der Navigation hilft, zu unterstützen. Stattdessen verursachte die Software einen Fehler auf dem Hauptcomputer, weswegen das Teleskop automatisch in den Sicherheitsmodus wechselte. Die Forscher der NASA arbeiten bereits an einem Patch, der die Änderungen vorerst rückgängig machen soll.
Auch andere Bauteile zeigen Altersschwäche
Doch das ist nicht der einzige Fehler, mit dem das Hubble-Teleskop zu kämpfen hat, berichtet das Magazin BGR. Offenbar ist die Blende des Teleskops kaputt und lässt sich nicht mehr richtig schließen. Sie schützt die empfindlichen Sensoren und Geräte im Inneren vor der Strahlung der Sonne. Der Motor, der die Blende betreibt, lässt sich nicht mehr bedienen, glücklicherweise gibt es aber noch einen Ersatzmotor, der die Aufgabe übernehmen kann.
Die NASA versucht jetzt, das Hubble-Teleskop noch so lange wie möglich am Leben zu erhalten, da sich der Start seines inoffiziellen Nachfolgers, dem James-Webb-Teleskop, weiter verzögert.
Im letzten Jahr gelang es dem Hubble-Teleskop, die Verschmelzung von zwei Galaxien zu beobachten. Die Untersuchung eines kürzlich entdeckten Exoplaneten zeigt eine überraschende Gemeinsamkeit mit unserer Erde.