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Mars-Krater offenbart warme Vergangenheit des Roten Planeten

Bislang waren sich Forscher über die genaue Vergangenheit unseres Nachbarn noch im Unklaren. Ein Mars-Krater könnte allerdings Aufschluss geben.

Mars-Krater
Ein bislang unbenannter Mars-Krater im südlichen Hochland des Roten Planeten. Foto: NASA

Wie bei der Erde handelt es sich auch beim Mars um einen terrestischen Planeten. Dabei verfügt dar Rote Planet über einen Durchmesser, der mit circa 6.800 Kilometern knapp halb so groß wie der der Erde ist, was ihn nach dem Merkur zum zweitkleinsten Planeten des Sonnensystems macht. Doch kommt es nicht immer auf die Größe an. So ist der Mars als unser nächster Nachbar aus wissenschaftlicher Sicht überaus interessant. Mars-Krater stellen einen von vielen Faktoren dar, die uns mehr über seine Geschichte verraten könnten.

Mars-Krater offenbart warme Vergangenheit des Roten Planeten

Mars-Krater offenbart warme Vergangenheit des Roten Planeten

Bislang waren sich Forscher über die genaue Vergangenheit unseres Nachbarn noch im Unklaren. Ein Mars-Krater könnte allerdings Aufschluss geben.

Mars-Krater: Uralter See könnte Antworten bergen

Ein Team der Brown University in Providence, Rhode Island, hat eine bislang unbekannte Art von Mars-Kratern entdeckt. Der uralte See könnte Hinweise auf die frühen klimatischen Bedingungen des Roten Planeten geben. So weist der Boden des Kraters unverkennbare geologische Hinweise auf alte Flussbetten und Teiche auf. Einlasskanäle oder Grundwasseraktivitäten lassen sich jedoch nirgends ausmachen.

„Dies ist eine bisher nicht erkannte Art von hydrologischem System auf dem Mars“, erläutert der Brown-Student Ben Boatwright. „In bisher charakterisierten Seensystemen sehen wir Hinweise auf Entwässerung, die von außerhalb des Kraters kommt, die Kraterwand durchbricht und in einigen Fällen auf der anderen Seite wieder herausfließt. Aber das ist nicht das, was hier passiert. Alles geschieht innerhalb des Kraters, und das ist ganz anders als das, was bisher beschrieben wurde.“

Boatwright und sein Team haben den Mars-Krater en détail untersucht und ihre Ergebnisse im Planetary Science Journal veröffentlicht. Für sie kommt lediglich ein Szenario in Frage: Das Klima auf dem Mars war einst wärmer und feuchter als die Eiswüste, die der Planet heute ist. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass das System wahrscheinlich durch den Abfluss eines lange verschollenen Marsgletschers gespeist wurde.

Fund belegt fundamentale Theorie

„Das kalte und eisige Szenario war bisher weitgehend theoretisch – etwas, das sich aus Klimamodellen ergibt“, so Boatwright. „Aber die Beweise für die Vergletscherung, die wir hier sehen, helfen, die Lücke zwischen Theorie und Beobachtung zu schließen. Ich denke, das ist wirklich die große Mitnahme hier.“

Auch Jim Head, Boatwrights beratende Lehrkraft und Forschungsprofessor an der Brown, erklärt, sein Student habe damit „einige wirklich überzeugende geologische Beweise“ für das einstige Mars-Klima entdeckt. „Nicht nur das, aber dieser Krater liefert die Kriterien, die wir brauchen, um nach noch mehr Beweisen zu suchen, um diese Hypothese zu testen, was wirklich aufregend ist.“

Auch scheint es nicht undenkbar, dass Mars-Krater wie dieser einst Leben beherbergt haben könnten. Wenngleich dieses längst nicht mehr existent wäre, gibt dies doch Hoffnung für künftige Missionen. Die NASA-Sonde Pandora etwa soll die Suche nach außerirdischem Leben maßgeblich beschleunigen. Auf dem Saturnmond Titan vermuten Forscher schon heute „fast optimale“ Bedingungen dafür.

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